Herdecke. Die Technischen Betriebe haben ein Konzept mit Zeitplan für Straßensanierungen in Herdecke bis 2025 vorgelegt. Bemerkenswert viel ist marode.
Viel Arbeit, sehr viel Lob: Die Technischen Betriebe Herdecke (TBH) haben der Politik eine Prioritätsliste für anstehende Straßenbaumaßnahmen in den Jahren 2021 bis 2025 vorgelegt. Der technische TBH-Leiter Andreas Schliepkorte erhielt dafür durchgehend Anerkennung aus allen Fraktionen, die eine weitere Basis für anstehende Haushaltsberatungen erhielten.
Vorteil für Bürger: Auch sie wissen nun grob, wann bei ihnen in der Gegend Bauarbeiten anstehen könnten und sie sich als Grundstückseigentümer laut Kommunalabgabengesetz (KAG) anteilig an den Kosten beteiligen müssten.
In einem ausführlichen Vortrag erklärte Schliepkorte Hintergründe der umfangreichen Erfassung. Eine Kernaussage: „Wir haben im Stadtgebiet eine Vielzahl von Straßen in einem schlechten Zustand, den wir in acht Kategorien bis hin zu ‘sehr schlecht’ klassifizieren.“ Die Daten ermittle eine Firma, deren Messfahrzeug gewissermaßen mit Adleraugen („eagle eye technologies“) die Qualität dokumentiere und letztmals 2018 Herdeckes Stadtgebiet abfuhr. Zudem skizzierte Schliepkorte, dass Straßensanierungen und Ausbesserungen in Kanälen Hand in Hand gehen sollten. „In Sachen Kanalnetz sind wir gut aufgestellt, das dazugehörige Konzept schreiben wir alle sechs Jahre fort.“
Damit zu den konkreten Straßensanierungen, die sich aufgrund komplexer Anforderungen teilweise über Jahre hinziehen können und die einerseits „nur“ Erneuerungen der Deckschicht beinhalten, andererseits auch tiefergehende Maßnahmen bis hin zur Kanalüberarbeitung umfassen. Ganz oben auf der TBH-Liste stehen die Erdbrügge und Loerfeldstraße. Sofern die Politik dem zustimmt, sollen dort 2021 Arbeiten inklusive Kanalvergrößerung für 900.000 Euro erfolgen. Ebenfalls im nächsten Jahr wollen die Technischen Betriebe den Nackenhof und Oberen Nackenweg für 300.000 Euro in Angriff nehmen.
Neue Fahrbahndecken sollen der Westender Weg im Abschnitt Hellbracke bis Am Berge sowie der Kirchender Dorfweg (Weg zum Poethen bis Eicklohweg) erhalten. Gleiches gilt für den Horstkottenkamp vom Blumenweg bis Unterer Ahlenbergweg, den Unteren Ahlenbergweg (Weg zur Schanze bis Horstkottenkamp) sowie Am Rahmen zwischen dem Stichweg dort bis Zeppelinstraße. Bei Deckschichten gibt es keine Kostenbeteiligung der Bürger.
Damit ins Jahr 2022 und erneut zum Kirchender Dorfweg, der zwischen der Wittener Landstraße bis Zufahrt Bauernhof Niermann bis 2023 sowohl einen neuen Asphalt wie auch einen größeren Kanal für 1,4 Millionen Euro erhalten soll. Fahrbahndeckensanierungen für viel weniger Geld planen die TBH dann 2022 auch in der Gartenstraße, Harkortstraße, Auf den Brennen, Siedler- und Ahornstraße.
Im Jahr darauf soll die Großbaustelle In der Schlage (Westender Weg bis Poethen) anstehen, die für 2,6 Mio. Euro bis 2024 dauern dürfte. Im gleichen Zeitraum seien auch Goethe- und Poststraße an der Reihe. Weitere geplante Ausführungen in 2023: Zeppelinstraße und Ringstraße. 2024 auf der Agenda: Oberer Ahlenbergweg und Hermann-Oberth-Straße. 2025 könnten Breddestraße, Am Herrentisch, Gahlenfeldstraße, Hauptstraße zwischen Brink- sowie Attenbergstraße für 2 Mio. und Westender Weg zwischen Rostesiepen bis Huser Feld für 1,5 Mio. Euro folgen. Die zwei letzten Baustellen dauern wohl bis 2026.
Handlungsdruck
Erfreut nahmen die Politiker die Auflistung zur Kenntnis. „Es ist höchste Zeit, dass wir sanieren“, meinte Christopher Huck von der FDP. „Wir müssen den Sanierungsstau aufbrechen“, ergänzte Georg Torwesten von der CDU. Den Vorschlag von Peter Gerigk (Grüne), die Liste ins Internet zu stellen, wollen die TBH umsetzen.