Herdecke/Wetter. Die neuen Corona-Beschlüsse wurden von den Einzelhändlern mit Spannung erwartet. Nun macht sich eine gewisse Erleichterung breit.
Seit der abschließenden Konferenz zwischen Bund und Ländern ist seit dem vergangenen Mittwoch klar: Der Einzelhandel bleibt geöffnet. Kontaktbeschränkungen betreffen lediglich Geschäfte ab einer Größe von 800 qm. Vor allem kleine Einzelhandels-Geschäfte in Wetter und Herdecke dürfen sich also darüber freuen, ohne weitere Auflagen ihren Laden am laufen halten zu dürfen. So sehen die Inhaber die neuen Beschlüsse.
Juwelier Elegance
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Man kann sich vorstellen: Eine fachkundige Beratung über Schmuck und Accessoires fällt in Corona-Zeiten doppelt schwer. Das ist auch der Eindruck von Geschäftsführerin Deria Dogan: „Unser Kundenklientel ist im Durchschnitt etwas älter und muss aufgrund der Infektionsgefahr natürlich noch vorsichtiger sein. Daher bemühen wir uns nach Kräften, unseren Kunden einen sicheren Aufenthalt im Laden zu ermöglichen“, sagt sie. Aus Vorsicht blieben jedoch auch einige ihrer Kunden fern. „Wir merken schon einen deutlichen Rückgang, das kann man nicht abstreiten. Natürlich bin ich froh, dass unser Geschäft überhaupt geöffnet bleiben darf, jedoch bin ich eher verhalten, was meine Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft angeht. Man muss abwarten und geduldig bleiben“, meint die Inhaberin des Juweliergeschäfts in der Herdecker Innenstadt.
Bücherstube Draht
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Auch in Wetter zeigt man sich angesichts der Entscheidung der Regierung zuversichtlich. Hans-Günter Draht, Inhaber der gleichnamigen „Bücherstube“ in der wetterschen Innenstadt, erklärt: „Wir sind total erleichtert, dass wir weiter geöffnet haben dürfen. So können wir das Weihnachtsgeschäft planen und weitere Ideen umsetzen“, so der Inhaber des Buchgeschäftes. Am zweiten und dritten Advent lädt die Bücherstube seine Kunden zum verkaufsoffenen Sonntag ein. „Auch, um den Kundenkontakt zu entzerren und auf mehrere Tage auszuweiten“, erklärt der Geschäftsführer. Von 13 bis 18 Uhr plant Draht, seinen laden an den entsprechenden Adventstagen zu öffnen. Zudem bietet die Bücherstube ihren Kunden auch weiterhin die Möglichkeit, Bücher nach Hause zu liefern oder zur Abholung bereit zu stellen. „Wir werden auch einen Briefkasten vor unseren Laden stellen, wo die Leute dann ihre Wünsche einfach einwerfen können. Zudem gibt es täglich die Möglichkeit, zwischen 19 und 20 Uhr in unserem Geschäft in Ruhe zu stöbern. Wir dürfen dann ein paar Leute rein lassen und schließen den Laden ab. Da hat man dann Zeit, sich in Ruhe nach etwas Passendem umzuschauen“, so Drath.
Wollhaus
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Auch „Wollhaus“-Inhaberin Sabine Lohr aus Herdecke begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung. „Ich fühle mich ehrlich gesagt ganz gut durch die Krise regiert. Das ist aber natürlich auch sehr subjektiv. Hätte ich zum Beispiel einen Gastronomie-Betrieb würde ich das eventuell auch anders sehen“, erklärt die Geschäftsführerin. Ohnehin kann sie sich über keinen Rückgang der Kundenzahlen beschweren. Im Gegenteil: „Momentan haben die Leute natürlich mehr Zeit zum Stricken und Häkeln, da profitiere ich in gewisser Weise von. Dazu kommt, dass die Kundschaft hier in Herdecke mittlerweile auch ganz bewusst darauf achtet, nicht im Internet zu bestellen, sondern auf lokale Produkte setzt. Ich hoffe, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt“, so Lohr. Dazu kommt, dass die Kundschaft des Herdecker Wollhauses oftmals die vollen Innenstädte in Hagen oder Dortmund meiden. „Das ist der Vorteil in Herdecke. Hier sind nicht ganz so viele Menschen unterwegs und man kommt sich nicht so nahe. Zwar merkt man, dass die Leute wieder vorsichtiger geworden sind, seitdem die Zahlen deutlich steigen, jedoch verhalten sich eigentlich alle ordentlich und halten sich an die Regeln. Es kam nur ganz selten mal vor, dass ich jemanden im Laden auf etwas aufmerksam machen musste“, erklärt die Geschäftsführerin.