Wetter/Herdecke. Polizei-Einsätze, Schilder und Absperrungen zerstört: Die Baustelle wegen der Hangsicherung zwischen Wetter und Herdecke sorgt weiter für Ärger.

Eine große Baustelle mit vielen Auswirkungen: Der Landesbetrieb Straßen NRW muss sich nach eigenen Angaben weiterhin oft mit der Absperrung für die Felssicherungsarbeiten oberhalb des Harkortsees und der L675 beschäftigen. Wie berichtet, lagen am Freitag vor einer Woche nach massiver Gewalteinwirkung Zäune im Zillertal auf dem Asphalt. Der Vorfall wiederholte sich in der folgenden Nacht, bei der Polizei ging eine Anzeige (Sachbeschädigung) ein.

Laut Straßen NRW habe jemand mittlerweile zugegeben, für das Zaun-Umstürzen verantwortlich zu sein. „Wir wollen insgesamt wegen der Situation jetzt aber deeskalieren“, so Andreas Berg. Der Sprecher des Landesbetrieb berichtet, dass sich weiterhin immer wieder Unbefugte in der Baustelle befinden: „Die kommen von überall her.“ Und das trotz der Absicherungen mit Stacheldraht und künftig auch mit Kameras zur Videoaufzeichnung.

Umleitungs-Schilder mit Plan ergänzt

Aufgrund der Ereignisse haben Bergs Kollegen auch nochmal am Ruhrtalradweg die Beschilderung der Umleitung (über die Brücke am Bleichstein bzw. Zweibrücker Hof nach Vorhalle bis zum Obergraben in Wetter) überprüft. „Wir haben an einigen Stellen Pläne befestigt, um die Wegführung anzuzeigen“, sagt der zuständige Sprecher von Straßen NRW und verweist auf ein detailliertes Verkehrs-Konzept. „Wir haben bei der Ausweichroute beispielsweise auch nicht die Strecke unterhalb des Kaisbergs am Klärwerk entlang gewählt. Und zwar sowohl wegen des zeitweiligen Geruchs dort als auch wegen der Wegbeschaffenheit, da es mancherorts im Raum Baukey zu eng wird, wenn sich viele Radfahrer auf zum Teil unbefestigten Wegen begegnen.“

Auch Stadt Wetter beklagt ignorantes Verhalten

Auch die Stadt Wetter hatte beklagt, dass Baustellenschranken mehrfach trotz diverser Hinweisschilder beiseitegerückt wurden. Daher ließ sie am Harkortsee weitere Barrieren aufstellen.

Wer Absperrungen zerstört, begehe eine Sachbeschädigung. Das Passieren trotz eines Verbots stelle eine Ordnungswidrigkeit dar. Auf den Wegen sollten sich alle an die Vorgaben halten.

Angesichts der Umstände und des Ärgers an der Baustelle weist Andreas Berg noch auf nachteilige Folgen für die Allgemeinheit hin. Einerseits steigen durch die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen die Kosten. Andererseits könne die beauftragte Firma die Arbeiten nicht wie geplant fortsetzen, so dass sie womöglich länger braucht. Vorgesehen und vertraglich geregelt ist ein Abschluss zum Jahresende.

Auch die Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises und der hiesige Bezirksdienst kennen die Baustelle auf der Landesstraße durch mittlerweile acht Einsätze seit der Sperrung im Februar. Laut Pressestelle rückten Beamten aus, weil sich Personen dort aufhielten und wegen drohenden Steinschlags in Gefahr waren. „Bis vor Kurzem galt aber die Beschilderung auch als Problem“, so Sprecherin Sonja Wever und berichtet, dass am Ruhrtalradweg Unbekannte Umleitungs-Schilder ins Wasser geschmissen hatten.

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„Manche geraten auch nicht absichtlich in die Baustelle. Unsere Radstreife ist mittlerweile fast täglich dort unterwegs, um aufzuklären“, sagt Wever und ergänzt, dass die Behörden sich wegen der Situation im Austausch befinden. Zumal die Städte Wetter und Herdecke für Schilder sowie Absperrungen am Ruhrtalradweg zuständig seien.