Volmarstein. Tempolimit, Baustelle mit Blitzer, bald Zufluss-Regelung: Donnerstag (6.8.) wird die Auffahrt zur A1 in Volmarstein Richtung Bremen freigegeben.

Es hat länger gedauert als erhofft, nun aber können Pendler und Firmen aufatmen: Im Laufe des Donnerstags (6. August, spätestens um 16 Uhr) soll die zuständige Baufirma in Volmarstein die Auffahrt zur A1 Richtung Bremen wieder für den Verkehr freigeben. Diese hatte die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau, kurz Deges, vor zweieinhalb Jahren wegen der Arbeiten an der dortigen Autobahn-Talbrücke gesperrt.

Nun gab die Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Behörde grünes Licht für die Wiedereröffnung. Diese sollte eigentlich – wie berichtet – im gleichen Atemzug wie die vorzeitige Freigabe von sechs Fahrspuren auf der Baustelle erfolgen. Das geschah am 7. Mai. „Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, seither gibt es hier auf diesem A1-Abschnitt so gut wie keine Staus mehr. Und auch die Polizei registriert hier kaum Unfälle oder andere Auffälligkeiten“, sagt Deges-Projektleiterin Ines Nordhaus. Und erklärt dann die nachträglich aufgetretenen Sicherheitsbedenken: An der Auffahrt Richtung Norden könnte durch die Mischung von regulärem und Baustellenverkehr die Unfallgefahr steigen.

Verkehrsfluss auch in normaler Zeit

Es folgten Berechnungen und Simulationen, wie sich das Miteinander am besten lösen lasse. Problem: Die Corona-Krise beinhaltete ein teils geringeres Verkehrsaufkommen. „Wir wollten aber ein Ergebnis, dass auch gewissermaßen für normale Zeiten Sicherheit gibt“, so Nordhaus. Vor dem Abriss und zur Hälfte abgeschlossenen Neubau hieß es, dass im Schnitt 100.000 Fahrzeuge täglich über die Talbrücke rollten.

Mitte Juli lagen der Bezirksregierung, Polizei und Autobahnniederlassung Hamm die Erkenntnisse der Testphase vor. Zur Öffnung der Auffahrt heißt es nun aktuell: „Der Verkehr auf der A1 im Baustellenbereich kann die zusätzliche Verkehrsmenge aufnehmen. Geringe Stauerscheinungen von kurzer Dauer sind in Verkehrsspitzen möglich.“

Hört sich nüchtern an. Bei Ines Nordhaus, die über das eigens gegründete A1-Aktionsbündnis auch die Umwege und Nöte etwa der örtlichen Wirtschaftsbetriebe kennt, klingt es bedeutender: „Mit der Freigabe der sechs Spuren hatten wir den ersten Meilenstein erreicht. Nun folgt ein weiterer – und für uns ein wichtiges Ziel. Wir können ja als Ortskundige die Frustration vieler Verkehrsteilnehmer nachvollziehen.“ Die Deges habe seitens der Behörde einige Auflagen zur nun anstehenden Freigabe der Rampe erhalten und abarbeiten müssen.

Stellungnahme der Bezirksregierung Arnsberg

Auf Anfrage teilt die Bezirksregierung mit, dass das Ergebnis der Verkehrssimulation an der A1 in Volmarstein positiv im Hinblick auf mögliche Rückstaus in der Baustelle war. Auch die Unfalllage sei laut Polizei nicht auffällig.

Die Zuflussregelungsanlage sollte spätestens im November in Betrieb gehen, um den zufließenden Verkehr von Volmarstein zu dosieren. Insgesamt ging es bei den intensiven Beratungen vorrangig um die Verkehrssicherheit.

Die Projektleiterin erklärt den Status quo: Seit einigen Tagen gilt an der Talbrücke nicht mehr wie zuvor auf der Baustelle ein Tempolimit von 80, sondern von 60 km/h. „Das haben wir auch wegen des Einfädeln des Baustellenverkehrs und mit Blick auf die Öffnung der Auffahrt reduziert.“ Auf diesem vielbefahrenen A1-Abschnitt stand zuletzt fast regelmäßig auch ein Blitzer. Ines Nordhaus: „Wir haben zunächst viele Geschwindigkeitsverstöße registriert, in letzter Zeit aber deutlich weniger.“ Momentan zeichne sich wegen des erzieherischen Effekts ab, dass die Radarkontrolle während der Baustellenzeit dauerhaft dort bleibe. Die Verantwortlichen, so heißt es, wollen die Entwicklung weiter beobachten.

Zufahrtsregelung ab November

Zugleich geht der Blick in Richtung Spätherbst, erfahrungsgemäß die staureichste Zeit in Nordrhein-Westfalen. Spätestens Anfang November soll eine sogenannte Zufluss-Regelungsanlage die Sicherheit an der Volmarsteiner Anschlussstelle bei hohem Verkehrsaufkommen verbessern. Diese misst laut Mitteilung das jeweilige Verkehrsgeschehen auf der A1 unmittelbar vor der Einfädelungsspur und gibt einzeln die Zufahrt für Kraftfahrzeuge an der Auffahrtsrampe Richtung Bremen frei.

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Zukunftsmusik. Jetzt macht sich wohl erst mal Erleichterung breit.