Wetter. Da kommt bestimmt keine Langeweile auf: Das neue Jahresprogramm des Stadtmarketings ist raus und prall gefüllt mit Veranstaltungen.
Am 5. April fällt der Startschuss für das neue Programm des Stadtmarketings Wetter mit einer Stadtrundfahrt mit dem Bus und zu Fuß durch die Geschichte und Gegenwart der Stadt Wetter. Die Mittagstour startet um 12 Uhr, beinhaltet einen Mittagsimbiss und dauert etwa drei Stunden. „Da die Tour sowohl Treppen als auch Kopfsteinpflaster beinhaltet, sollten die Teilnehmer schon mobil sein, obwohl es auch natürlich immer die Möglichkeit gibt, im Bus zu warten“, erläutert Geschäftsführer Thorsten Keim. Vom Bahnhof geht es zum Haus Harkorten, über die Kuhlenbahn, zum Rathaus und zum Gut Schede. „Wenn das Wetter es zulässt, besuchen wir auch das Grab von Friedrich Harkort“, erzählt Stadtführerin Doris Hülshoff.
Abenteuertour mit Bernhard Kauer
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Neu im Programm ist die Abenteuerwanderung von Bernhard Kauer. Sie ist für Eltern mit Kindern zwischen fünf und elf Jahren vorgesehen. Gästeführer Kauer hat sich dafür einiges einfallen lassen, schließlich wollen die Kinder nicht einfach nur wandern, sondern auch was erleben. Treffpunkt ist bei dieser 5,6 Kilometer langen Tour Am Brummstein in Grundschöttel. Über den Schlebuscher Berg geht es durch den Wald an vielen Bachläufen entlang, am Gelände der Evangelischen Stiftung Volmarstein vorbei hinauf bis zur Burg Volmarstein. Dabei lernen die Kinder den Ort kennen, an dem im Ruhrgebiet die erste Kohle gefunden wurde, erfahren, wo die Grafen damals lebten und können mit eigenen Augen sehen, wo die schönsten Weiderinder stehen. Den Höhepunkt der Wanderung gibt es aber an der Burg Volmarstein, „Dort lese ich dann eine Geschichte aus den Märchen und Sagen des Ruhrgebiets über Graf Reck von Volmarstein und der Ruhrnixe vor“, erzählt Bernhard Kauer. Doch so eine echte Burg hatte meist auch einen Schatz vergraben. Den können aber am Ende der Führung nur die lieben Kinder finden.
Geburtstag vom ersten Ehrenbürger
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Ebenfalls neu im Programm und exklusiv 2020 ist der Rundgang „Auf den Spuren Gustav Vorstehers“ zum 125. Geburtstag der Villa Vorsteher. Wanderführer Herbert Pösel lädt auf diese Tour ein und hat sich bestens vorbereitet. „Gustav Vorsteher lebte von 1836 bis 1914. Er ist zwar nicht in Wetter geboren, aber aufgewachsen und zu einem großen Unternehmer geworden. Er hat seinen Reichtum auf die Menschen verteilt, insbesondere die Kinder ließ er daran teilhaben. Er kaufte Geschenke für sie, gab sie auf die Straße und hatte Spaß, wenn die Kinder sich vor Freude darum balgten“, berichtet Pösel. Doch Vorsteher machte auch den Erwachsenen große Geschenke. Eins der bekanntesten in Wetter ist sicherlich das Rathaus. „Das schenkte er den Wetteranern, noch bevor Wetter eigentlich eine Stadt wurde.
Zur Zeit als Wetter noch Amt war
Zur damaligen Zeit war Wetter nämlich noch ein Amt und als solches Herdecke zugeordnet“, so Pösel. Doch der Stadtführer möchte keine normale Rathausführung mit den Teilnehmern machen, sondern gucken, wo sich am und im Gebäude noch Zeichen von Gustav Vorsteher finden lassen. Die Tour endet übrigens mit einem Besuch am Grab Gustav Vorstehers, das im Jugendstil gebaut wurde, auf dem Alten Friedhof an der Bornstraße. Der Start der Tour am 29. Mai ist so gelegt, dass die Teilnehmer im Anschluss daran die Möglichkeit haben, am Picknick im Bürgerpark anlässlich der 125-jährigen Bestehens der Villa Vorsteher teilzunehmen.
Kirchen als Kulturdenkmäler
Herbert Pösel bietet auf Anfrage auch an, die Kirchen als Kulturdenkmäler in den Blick zu nehmen. Die Dorfkirchen in Wengern und Volmarstein, die reformierte Kirche in der Freiheit, die auf altem Boden steht, die katholische Kirche St. Peter und Paul, die 300 Jahre nach der Reformation als katholische Kirche im alten Stil wieder erbaut wurde und natürlich der Ruhrtaler Dom, der auf an geschichtsträchtiger Stelle steht, gehören zu seinem Portfolio. „Kirchen sind für mich immer Gedenkorte, die weit zurück in die Geschichte reichen. Das kann man heute noch sehen und deshalb bieten sich dort architektonische Führungen einfach an. Dabei erzähle ich natürlich auch bekannte Anekdoten“, verspricht er. Doch Herbert Pösel hat noch ein wichtiges Anliegen. „Das ist mein letztes Jahr als Kirchenführer beim Stadtmarketing. Nächstes Jahr bin ich dann 80 Jahre, dann will ich mich zurücknehmen. Aber es wäre mein großer Wunsch, dass jemand die Kirchenführungen weitermacht und würde meine Aufzeichnungen dazu gerne zur Verfügung stellen“, sagt er.
FamilienWetter auch als Kindergeburtstag buchbar
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Geschichtsträchtig geht es beim FamilienWetter zu, allerdings auf eine ganz andere Art aufbereitet. „Wer ist der grüne Mann am Rathaus, wozu braucht man ein Rathaus überhaupt und warum ist so vieles in Wetter nach Harkort benannt?“ Diese Fragen werden sich wahrscheinlich nicht nur Kinder stellen, aber gerade für diese und ihre Eltern ist die Tour konzipiert. Nach einer ersten Erkundungsrunde, können die jungen Wissbegierigen an einem Quiz teilnehmen und am Ende sogar etwas gewinnen. Dieses Konzept ist fest für Sonntag, 9. August, eingeplant, aber beispielsweise auch für Kindergeburtstage am Wochenende buchbar.
Drei weitere Wanderungen stehen noch nicht im Programmheft
Wanderführer Markus Liffers lädt zu einer lyrischen Wanderung ein. Dafür nimmt er einen beliebigen Rundweg von etwa sechs Kilometern. „Wer uns Deutsche verstehen will, muss unser Verhältnis zum Wald und zur Natur verstehen. Die Naturlyrik ist ein sehr guter Weg dazu. Eine Auswahl verschiedener Gedichte aus verschiedenen Epochen (vom Mittelalter über die Romantik bis in die Moderne) zeigt die innige Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Manchmal düster, manchmal heiter, zeige ich die Vielschichtigkeit unserer Gefühle zu unseren Brüdern, den Bäumen, und den anderen Wesen auf dieser Welt“, so Liffers zu seiner Intention.
Die zweite Wanderung, die er anbietet, fordert eine recht gute Kondition. Bei der Goldemar-Tour von der Burg Volmarstein über Voßhöfen und das Muttental geht es zur Burg Hardenstein. „In einem Sagenbuch von 1910 fand ich eine Sage über den Zwergenkönig Goldemar, die auf der Burg Volmarstein verortet ist. Von dort spannt sich ein interessanter Bogen bis zur Burg Hardenstein, zu der es die meisten Goldemar-Sagen gibt“, verrät Liffers. Unterwegs erzählt er die spannenden Hintergründe der Sage: Von den Wurzeln der Zwergensagen über die mittelalterlichen Ritterepen zu den modernen Auswüchsen in Literatur und Computerspielen.“
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Ebenfalls märchenhaft geht dann bei der Riesen-Tour zu. Ausgehend von der Sage über die beiden Riesen, die gemeinsam Brot backen wollten und darüber in Streit gerieten, wird dabei die Geschichte der Region erzählt und der Hintergrund der Sage beleuchtet.
Das Jahresprogramm mit allen Touren und Führungen gibt es beim Stadtmarketing an der Kaiserstraße 78 oder im Internet unter www.stadtmarketing-wetter.de. Dort können auch Gutscheine für Stadtrundfahrten, Wanderungen, Stadtteil- und Stadtführungen sowie Segway-Touren erworben werden. Wer zu den angegebenen Terminen nicht an seiner Wunschtour teilnehmen kann, der ist herzlich eingeladen mit dem Stadtmarketing Rücksprache zu halten und gegebenenfalls einen individuellen Termin zu vereinbaren.