Herdecke. In den Herbstferien bietet Dörken potenziellen Auszubildenden theoretische und praktische Einblicke im Werk in Herdecke an. Zwei besondere Gäste.
Vom Fachkräftemangel können auch Verantwortliche der Herdecker Traditionsfirma Dörken ein Liedchen singen. Seit Jahren steuert der Lack- und Farbenhersteller dagegen an und öffnet sich in den Ferien für junge Leute. Sie sollen beim Schultechnikum und Kursen wie „Da rostet nichts“ an fünf Tagen herausfinden, ob die Chemie zwischen ihnen als potenzielle Auszubildende und dem möglichen Arbeitgeber stimmen könnte.
Derzeit freut sich Dörkens Kursleiter Tobias Kleyer als Ingenieur für Nano- und Oberflächentechnik über das Interesse von vier jungen Leuten. Vier Ausbildungsplätze als Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik und als Lacklaborant stehen im Sommer 2020 zur Verfügung. Und das Quartett bekundet Interesse. „Ich habe hier bei Dörken schon vor einiger Zeit ein Praktikum gemacht. Die Erfahrungen jetzt bestätigen mich darin, dass das beruflich was für mich sein könnte“, sagt der 16-jährige Tarik aus Herdecke, als er in der Lackieranlage Metallbauteile bearbeitet.
Auch Bastian (15) aus Gevelsberg, dem Hagener Marius (20) und Betim (21) aus Herne gefallen die vielen praktischen Ansätze in der Woche, die mit einer theoretischen Einführung und vielen Erklärungen zur Sicherheit am Montag begann. Lobend äußern sie sich alle über den Ausflug am Mittwoch nach Schalksmühle, wo sie die Galvanotechnik und die Mikroschicht-Korrosionsschutz-Systeme (MKS) von Dörken kennenlernten. „Dort haben wir unter anderem unser Werkstück, ein Handyhalter, verzinken können.“
Beschichten und Nagellack herstellen
„Jetzt konnten auch Dörkianer die Gruppe begleiten, die vor Jahren selbst ein Schultechnikum besucht haben“, erklärt Kleyer, der trotz der Ausbildungs-Ausrichtung auch auf den Faktor Spaß setzt. „Ich könnte mir schon vorstellen, hier zu arbeiten“, sagt einer der Teilnehmer, während die anderen quasi laut nicken.
Konkrete Einblicke für Berufseinsteiger
Die Osterferien-Kurse bei Dörken dienen meist der Berufsorientierung, im Herbst geht es in der Version 2.0 eher um konkretere Einblicke für Berufseinsteiger.
Beim kostenlosen Angebot lernen Teilnehmer die Dörken-Azubis, Lehrwerkstatt, Lacktechnologien, Korrosionsschutz und Oberflächentechnik kennen.
Auch das Herstellen von Nagellack kam in der Gruppe gut an. Zu der gehören auch eine Gelsenkirchener Lehrerin, die sich fortbilden will, sowie Maren Gottschling. Die Projektkoordinatorin vom Zdi-Netzwerk (Zukunft durch Innovation) EN, das diese Ferienkurse mitorganisiert, erlebt „spannende Einblicke in die Betriebsabläufe“.