Herdecke. . Schnuppern zu Ostern: Jugendliche vor allem aus Wetter schauen beim Schultechnikum in den Alltag der Herdecker Traditionsfirma Dörken hinein.

Entspannen, ausschlafen – in den Ferien wollen viele Jugendliche die Füße hoch legen. Andere wiederum schauen sich nach Aktivitäten um. Und stoßen auf das mittlerweile etablierte Angebot der Herdecker Traditionsfirma Dörken, die zur Osterzeit erneut ihr Schultechnikum mit dem Titel „Da rostet nichts!“ organisiert hatte.

Neun Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren hatten sich angemeldet, um an vier Tagen die Produktionsabläufe im Werk an der Wetterstraße als auch bei einem Ausflug die Galvanik-Abteilung von Dörken in Schalksmühle kennenzulernen. Auffällig: Sieben Teilnehmer kamen aus Wetter, zwei konkretisierten das mit Grundschöttel. Derweil hatten sich „nur“ zwei Mädels angemeldet, der Frauenanteil war schon mal größer.

Auch die anderen zwei Mitstreiter aus Herdecke und Schwelm lobten das abwechslungsreiche Programm, zudem kamen die Erklärungen der „kompetenten und freundlichen Mitarbeiter“ bei ihnen gut an. Zumal bei aller Lockerheit, die etwa Initiator Tobias Kleyer (Ingenieur Nano- und Oberflächentechnik) an den Tag legt, auch ernste Absichten zum Vorschein kamen. „Wir erhalten hier Einblicke in das Firmenleben und sammeln Erfahrungen, die uns mal beruflich weiterhelfen können“, sagte ein Teilnehmer. Andere nickten, als jemand aus der Runde das große Interesse an Chemie als ausschlaggebende Motivation benannte.

Flüchtige Stoffe überprüfen

Aufmerksam verfolgten die Gäste beispielsweise die Abläufe im Labor von CD-Color. Dort erklärten Jakob Zerr von der Qualitätssicherung und Entwickler Christian Kensbock, worauf es bei der Überprüfung von Lacken, Lasuren oder Dispersionen ankommt. Das Duo zeigte im Beisein von Gruppenleiter Bernd Thäwel, wie sie die Prozentzahl von flüchtigen Stoffen in den Produkten ermitteln.

Die 14- bis 16-Jährigen konnten dann auch selbst den Festkörperanteil in Augenschein nehmen. Nach dem Aufstrich auf eine Oberfläche musste die Farbe kurz trocknen, eine Waage zeigte in dem „simplen Verfahren“ dann die entsprechenden Werte an. „Je mehr Wasser enthalten ist, desto schlechter die Qualität“, bilanzierte dann Tobias Kleyer. „Daher sollte man beim Kauf auf den Anteil nicht-flüchtiger Stoffe achten und lieber mal etwas mehr Geld ausgeben.“

Tags zuvor ging es um einführende Inhalte zur Dörken-Gruppe. Dazu gehörten sowohl Erläuterungen zur Arbeitssicherheit als auch ein Austausch mit Auszubildenden und der Personalabteilung.

Nagellack herstellen

Der zweite Tag stand im Zeichen der Lacke. Zu den Erklärungen in der Produktion und im Entwicklungslabor von CD-Color gesellten sich dann nachmittags eigene Handgriffe: Auch diese Gruppe konnte wieder Nagellack zum Mitnehmen herstellen und dafür eigene Farbkreationen nutzen. „Denkt dran, auch dieses Jahr gibt es einen Muttertag“, sagte Kleyer in Anspielung auf eine Geschenkidee.

Von der Beschichtung von Fingernägel zur Galvanotechnik in Schalksmühle: Der Folgetag führte die Gruppe ins Labor und Technikum von Dörken MKS. Im Sauerland erfuhren die Jugendlichen, worauf es beim Beschichten von Schrauben und Schreibtischkörbchen ankommt oder was zu den typischen Aufgaben eines Oberflächenbeschichters gehört.

Dies stand auch zum Abschluss in Herdeckes Wetterstraße im Mittelpunkt. Nach Erklärungen zur Vorbehandlung von Metallteilen, zu Spritzapplikationen, Prüfverfahren an Bauteilen mit Korrosionsschutz oder zum Arbeitsalltag eines Verfahrensmechanikers für Beschichtungstechnik folgte eine Bilanz der vier Tage. Schon frühzeitig hatte ein Teilnehmer festgestellt: „Der praktische Teil hat mir besser gefallen als die Theorie.“ Und ein anderer Jugendlicher ergänzte: „Nicht zu vergessen der leckere Kaffee und die gute Pizza!“