Herdecke. . Individuelle Förderung der Schüler im Bereich Chemie durch das heimische Unternehmen Dörken. Vorstellung im Unterricht, Praktikumstage und mehr.

Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Berufsalltag: Schüler des Friedrich-Harkort-Gymnasiums werden künftig regelmäßig beim heimischen Farb- und Folienunternehmen Dörken Erfahrungen sammeln. Im Mittelpunkt wird dabei die Anwendung von Chemie in Entwicklungs- und Fertigungsprozessen stehen. Möglich macht dies eine neue Zusammenarbeit, die die FHS und Dörken jetzt mit einer Partnerschaftsvereinbarung besiegelten.

Zusammenarbeit soll weiter ausgebaut werden

Die Abkürzung MINT steht für Unterrichts- und Studienfächer beziehungsweise Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Laut Partnerschaftsvertrag wollen die FHS und Dörken künftig weitere Projekte entwickeln und einmal im Jahr ein Strategiegespräch über künftige Schwerpunkte der Kooperation führen.

„Wir sind schon seit Jahren eine MINT-freundliche Schule und haben bereits, ebenfalls seit Jahren, eine Kooperation mit der Gesellschaft für nukleare Sicherheit in Essen. Diese Zusammenarbeit ist jedoch eher mathematisch angelegt, und zudem wir haben festgestellt, dass es schön wäre, auch eine Kooperation mit einem lokalen Player einzugehen“, erläutert Schulleiter Andreas Joksch während der Vertragsübergabe. So habe das Gymnasium vor gut einem Jahr den Kontakt zu Dörken gesucht, und in mehreren Gesprächen sei danach der Inhalt des Vereinbarung erarbeitet worden. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, dass Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Chemieunterrichts in Klasse 8 und Q1 (Jahrgangsstufe 11) in der Unternehmspraxis erleben, wie Chemie in der Entwicklung und Fertigung von Produkten angewendet wird. „Wir haben in zwei Jahrgangsstufen unterrichtlich mit dem zu tun, was Dörken macht. In der 8 geht es um Rost und Korrosion, und in der Q1 um Elektrochemie, wo Korrosion ebenfalls eine Rolle spielt“, so Lehrerin Sabine von Preetzmann, die an der FHS den MINT-Bereich koordiniert. An der neuen Vereinbarung beteiligt waren neben ihr auch die Lehrerinnen Stefanie Gierke, bei der FHS zuständig für den Arbeitsbereich individuelle Förderung, sowie Lehrerin Christina Philippi vom Fachbereich Chemie.

Praktikumstag und mehr

Vorgesehen sind laut Vereinbarung für die Achtklässler künftig eine Vorstellung des heimischen Unternehmens sowie des Dörken-Ferienprogramms „Da rostet nichts“ im Chemieunterricht und einzelne Praktikumsplätze im Rahmen des Berufswahlpraktikums. Ein Praktikumstag wartet künftig auf die Chemieschüler der Q1 im Dörken-Werk in Schalksmühle unter dem Thema „Metalle schützen und veredeln“ – inklusive theoretischer Vorbereitung im Chemieunterricht. „Von dem Praktikumstag erhoffen wir uns, dass Schüler Einblicke in industrielle Zusammenhänge bekommen“, so Sabine von Preetzmann. Sie versicherte den Dörken-Mitarbeiterinnen Anna Hoang (Personalentwicklung) und Lys Vormann (Ausbildungskoordination), dass die Schüler sehr wohl an Exkursionen interessiert seien: „Sie holen die Schüler ab. Durch diese persönliche Ansprache und die individuelle Förderung erhoffen wir uns, dass diese dann auch einmal bereit sein werden, einen Teil ihrer Ferienzeit zugunsten eines Schultechnikums bei Dörken abzugeben.“