Wengern. Eine neue Brücke über die Gleise als Zufahrt: Am Gewerbegebiet Auf der Bleiche in Wengern muss der alte Überweg noch einige Zeit „durchhalten“.
Seit einiger Zeit kann jeder Verkehrsteilnehmer sehen, dass in Wengern die Brücke zum Gewerbegebiet Auf der Bleiche/Mark sanierungsbedürftig ist. Wegen der vorhandenen Schäden ist dort einspurig Tempo 10 vorgegeben. Nun hat die Stadt Wetter mit den Planungen für einen Neubau begonnen.
„Für das dort angesiedelte Gewerbe ist die Lage derzeit schwierig“, sagte Bürgermeister Frank Hasenberg. „Wir haben daher gerechnet und kamen zu dem Ergebnis, dass ein Neubau die sinnvollste Lösung ist.“ Die Fraktionen unterstützen das Vorgehen, wie sie einstimmig sowohl im Hauptausschuss wie auch im Stadtentwicklungs-, Wirtschaftsförderungs- und Bauausschuss dokumentierten.
Probleme seit 2017 bekannt
Zur Ausgangslage: Wegen des gewachsenen Verkehrs genüge die Bleiche-Brücke über den Bahngleisen nicht mehr den heutigen Anforderungen im Hinblick auf Lastentragung und Straßenquerschnitt, schreibt die Stadt Wetter. Ein Statiker untersuchte 2017 das Bauwerk und stellte fest, dass umfangreiche Sanierungsarbeiten notwendig seien, um die Überfahrt für Lkw mit 42 Tonnen Gewicht zu gewährleisten. Dafür brauche es eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 10 km/h und eine Einbahnregelung. Ebenfalls nötig: umfangreiche Korrosionsschutzarbeiten und der Einbau von Fahrbahnübergängen. Eine öffentliche Ausschreibung zur Sanierung im Dezember 2018 brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis, da nur ein Bieter ein unangemessen hohes Angebot abgegeben hat, heißt es dazu aus dem Rathaus.
Das beratende Ingenieurbüro empfahl der Stadt einen Neubau, da die Geschwindigkeitsbeschränkung und Fahrbahneinengung auch nach einer Sanierung bestehen bleiben würden. Also begann die Verwaltung mit den Planungen für einen Ersatzneubau.
Abschließendes Votum im Rat
Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 73 der Stadt Wetter „Brücke Auf der Bleiche“ steht auch auf der Rats-Tagesordnung am Donnerstag, 26. September, ab 17 Uhr im Veranstaltungszentrum Sparkasse.
Das Brückenbauwerk aus dem Jahr 1919 wurde im Jahr 1992 saniert und mit einer Betonfahrbahn ergänzt.
Dieser soll parallel bzw. direkt neben der bestehenden Brücke, die später abgerissen werden soll, entstehen. Dafür brauche es eine Verschwenkung der Straße (nach Nordwesten), um den neuen Überweg an das Straßennetz anzubinden. Das würde hinsichtlich der Zufahrt keine zusätzlichen Baumaßnahmen an der Kreuzung Oberwengerner Straße/Auf der Bleiche erforderlich machen.
„Mit der Detail-Planung für die Parallel-Führung der neuen Brücke können wir beginnen, sobald Grundstücksfragen geklärt sind“, so Bürgermeister Hasenberg. Er berichtete von ersten Gesprächen.
Das treffe auch auf Kontakte mit der Deutschen Bahn zu, schließlich führt auch das neue Bauwerk über Gleise und Schienen. Klar ist aber nach einem ersten Abstimmungsgespräch mit dem Konzern im Juli 2019, dass das gesamte Projekt einige Zeit in Anspruch nehmen wird. „In Sachen Bürokratie ist es mit der Bahn aufgrund vieler Ansprechpartner mitunter etwas schwierig. Solche Projekte brauchen in der Regel einen Vorlauf von zwei bis drei Jahren, da die Bahn Sperrzeiten einplanen muss“, so Hasenberg.
Das hatte die Bahn vor einiger Zeit selbst bestätigt, als es um die Abriegelung einer benachbarten Brücke in Wengern ging. Seit März ist in der Nordstraße der Überweg über die Gleise für Autos und Radfahrer gesperrt. Daher wollte Gerd Michaelis (Bürger für Wetter) hinsichtlich Notfällen im Gewerbegebiet wissen, ob die Zufahrt über die Bleiche-Brücke für die Feuerwehr ausreiche. Das sei der Fall, antwortete der Bürgermeister.
Bebauungsplan erstellen
Die Stadt hat nach eigenen Angaben ein Ingenieurbüro mit der Grundlagenermittlung, Vorplanung und Entwurfsplanung beauftragt. Gleichwohl seien für die Übergangszeit laut Hasenberg noch Reparaturarbeiten an dem alten Überweg nötig.
Um die Errichtung der neuen Brücke (klassifiziert als Gemeindestraße) einschließlich der Gestaltung der umgebenden Flächen planungsrechtlich zu ermöglichen, geht es nun um einen dazugehörigen Bebauungsplan für das knapp 2000 Quadratmeter große Gelände. Ein Teil davon ist im gültigen Flächennutzungsplan für Bahnanlagen und als gewerbliches Bauareal dargestellt. Diesbezüglich bedarf es laut Stadt keiner Änderung, auch wenn das neue Brückenbauwerk um einige Meter versetzt errichtet werden soll.