Herdecke. 50 Jahre alt: Am 12. September 1969 eröffnete Bürgermeister Hugo Knauer mit dem NRW-Innenminister nach drei Jahren Bauzeit die Bleichsteinhalle.

Auch das gibt es heutzutage noch: Wer im Internet die Geschichte der Herdecker Bleichsteinhalle nachlesen möchte, findet fast nichts dazu. Ein Blick ins Zeitungsarchiv und vor allem ein Gespräch mit Zeitzeugen bringt aber Klarheit. Die viel genutzte Dreifach-Turnhalle an der Hengsteyseestraße wurde am 12. September 1969 eingeweiht.

Krankenhaus-Eröffnung kurz danach

Genau 50 Jahre später kann das Doris Gröger bestätigen. Die ehemalige Lehrerin und Tochter des ersten Hausmeisters Walter Kleuser lebte nach der Eröffnung als junge Frau eine Zeit lang in der dazugehörigen Wohnung am Bleichstein. „Und ich habe damals am 15. September die erste Sportstunde überhaupt in der Halle geleitet.“

Erweiterungen in den 1980-er Jahren

Laut Unterlagen der Stadt Herdecke, der Eigentümerin der Bleichsteinhalle, begann der Bau 1966.

Von 1983 bis 1989 kamen außen das WC-Gebäude, der Geräteschuppen und eine Garage hinzu.

Für das kleine Herdecke war der Herbst 1969 sehr ereignisreich. Am 11. November konnte sich die Verwaltung damals über die Eröffnung des Gemeinschaftskrankenhauses freuen, nachdem zwei Monate zuvor Landesinnenmister Willi Weyer mit dem Bürgermeister die Bleichsteinhalle eingeweiht hatte. Hugo Knauer nannte die Fertigstellung und die ausverkaufte Feier am Flussufer „einen Höhepunkt für diese Stadt“.

Seither kamen unzählige Schüler zum Sportunterricht in die Kabinen (oder auch in das angeschlossene Hallenbad). Vor rund zehn Jahren hieß es, dass dies zwei Drittel der Nutzungszeit ausmache. Nur ganz selten gab es besondere Veranstaltungen wie etwa Konzerte. Gröger erinnert sich etwa an einen Auftritt der Wiener Sängerknaben, heute erwachsene Kinder wiederum an den Liedermacher Rolf Zuckowski.

Vereinssport zu einem Drittel

Ansonsten sind heimische Vereine dort aktiv. Viele von den Handballern, Ringern, Fußballern, Ruderern (im kleinen Trainingskeller) oder Mitgliedern des TSV 1863 Herdecke kennt Peter Pickel persönlich. Der langjährige Berichterstatter für die Lokalzeitung und frühere Handball-Funktionär betrachtet die Bleichsteinhalle als eine Art zweites Wohnzimmer. Mit Doris Gröger ist er sich einig: „Die Halle hat bis heute einen hohen Stellenwert für Herdecke.“

Das zeigte sich auch bei der umfangreichen und 2,8 Millionen Euro teuren Sanierung 2009 und 2010, die Fördergelder ermöglichten. Auch deshalb trugen kürzlich die BVB-Handballerinnen ihre Bundesliga-Heimspiel vorübergehend hier aus. Sicher nicht das letzte Kapitel an einer der zentralen Stellen des öffentlichen Lebens in Herdecke.

Weitere Jubiläums-Berichte im Lokalteil und Heimatsport folgen