Herdecke. . Ursprünglich sollte die Partie gegen die HSG Blomberg-Lippe die letzte Partie des BVB in Herdecke sein. Doch dabei bleibt es nicht.
Gute Nachrichten für handballbegeisterte Herdecker, schlechte für die Bundesliga-Damen von Borussia Dortmund: Weil sich die Sanierung der eigentlichen Heimspielhalle der BVB-Handballerinnen im Dortmunder Stadtteil Wellinghofen in die Länge zieht, richten die Schwarzgelben mindestens zwei weitere Liga-Partien in der Bleichsteinhalle aus.
Konkret geht es zunächst um die beiden Begegnungen des aktuellen Tabellenvierten der Bundesliga gegen den VfL Oldenburg am 23. Januar und gegen die SG BBM Bietigheim am 6. Februar. „Die beiden Termine sind fix“, bestätigt Pressesprecher Dennis Osberg von der Stadt Herdecke. Ursprünglich sollte spätestens die Partie gegen die HSG Blomberg/Lippe (29:21-Heimerfolg) am 27. Dezember die letzte für die BVB-Damen in Herdecke werden, bis Ende Dezember sollte ihre angestammte Halle wieder freigegeben werden.
Wie Dortmunder Medien berichten, soll sich die insgesamt rund 2,5 Millionen Euro teure Sanierung der Halle Wellinghofen im Süden der Stadt allerdings bis Mitte April hinziehen. Gründe für die Verzögerung, die neben dem BVB auch zahlreiche andere Vereine sowie den Schulsport betrifft, gibt es hauptsächlich zwei: Ein für Fliesenarbeiten beauftragtes Unternehmen habe die mehrmalige Aufforderung, seinen zugesagten Verpflichtungen nachzukommen, ignoriert. Mittlerweile habe diesen Auftrag eine andere Firma übernommen. Probleme bereitet auch der Hallenboden, der ursprünglich nicht ausgetauscht werden sollte. Weil dieser aber im Zuge der Bauarbeiten „irreparablen Schaden“ durch „einen erheblichen Wassereintritt“ genommen habe, müsse dieser nun komplett ausgetauscht werden. Dazu sei es „während der Dachsanierung durch eine nicht geschlossene Notabdichtung“ gekommen.
Hallenboden wird ausgetauscht
Nun muss also der gesamte Hallenboden ausgetauscht werden, die Arbeiten dazu sollen Ende Januar beginnen – und die Sportstätte erst Mitte April wieder für Schulen und Vereine freigegeben werden. Die nächsten Heimpartien der BVB-Frauen nach der gegen Bietigheim am 6. Februar sind laut Spielplan für den 23. Februar gegen Bayer Leverkusen und am 9. März gegen die HSG Bad Wildungen Vipers angesetzt. Unwahrscheinlich, dass die Arbeiten bis dahin abgeschlossen sein werden.
Über die bestätigten Termine hinaus seien die Dortmunder aber „noch nicht an uns herangetreten“, erklärt Pressesprecher Dennis Osberg. Die Herdecker Sportvereine, die von der Nutzung der Bleichsteinhalle der BVB-Damen am meisten betroffen sind, haben jedoch bereits signalisiert, einer Verlängerung des Gastspiel grundsätzlich keine Steine in den Weg legen zu wollen.
„Da müsste man gucken, wann genau das wäre“, sagt Frank Meyer, Vorsitzender der TSG Schwerathletik Herdecke, „dann könnte man darüber reden.“ Für die Ringer geht der reguläre Ligabetrieb erst nach den Sommerferien weiter, auch wenn davor noch Turniere anstehen. Für Termine bis Mitte April würde man aus Ringer-Sicht wohl eine Lösung finden, „das könnten wir schon zusagen“, erklärt Meyer.
Etwas anders ist die Situation für die Handball-Bezirksligist HSG Herdecke/Ende. Der Tabellenführer, der am Sonntag auf den Zweiten SG Attendorn/Ennest trifft, steckt mitten in der laufenden Saison. „Für uns geht es einfach nur danach, ob da Termine frei sind. Wir kooperieren da nach wie vor“, erklärt Werner Kreft, stellvertretender Leiter der HSG Herdecke/Ende. „Wir haben jetzt am 23. Januar und 6. Februar zwei Mittwochsspieltage, wo es für den BVB nicht anders ging.“
HSG-Spieltermine sind tabu
Die Spiel-Termine der HSG stünden nicht zur Verfügung, „das war von vornherein geklärt, wir verschieben unsere Spiele nicht“, so Kreft. „Aber für den BVB wird immer geguckt, wo ist in dem entsprechenden Zeitraum eine Hallenzeit, in der sie spielen können? Das wird auch mit dem Schulamt in Herdecke abgesprochen, und das funktioniert“, erläutert er. „Wir haben die Möglichkeit, mittwochs in deren Trainingshalle trainieren zu können, wenn die bei uns spielen. Das sind Absprachen unter Freunden.“ Dafür nimmt die HSG auch die etwas längere Fahrt zur Halle Nord II in Dortmund in Kauf.
Für weitere BVB-Heimspiele am Herdecker Bleichstein ist die HSG offen. „Grundsätzlich stehen wir dem nicht im Weg, sowas könnte uns ja auch mal treffen“, sagt Kreft. „Dann ist es wichtig, dass man Freunde hat, mit denen man sowas regeln kann.“
Statt in ihre angestammte Halle in frisch saniertem Zustand zurückzukehren, werden die Dortmunder Damen zunächst weiterhin die Fahrt an den Bleichstein antreten müssen. Dort haben sie bislang jedoch viel Unterstützung erfahren – von Vereinen, der Stadt und nicht zuletzt den Herdeckern.