Herdecke/Dortmund. . Die Handball-Damen des BVB suchen nach einer Heimspielstätte für die neue Saison. Eine Option ist die Bleichsteinhalle.
- Die Heimspielstätte von Borussia Dortmunds Handball-Damen wird im Sommer renoviert.
- Der Bundesligist sucht nach einer Ausweichhalle für den Zeitraum der Bauarbeiten.
- Die Bleichsteinhalle ist eine mögliche Option.
Die Stadt Herdecke kann auf eine bewegte Handball-Historie zurückblicken. Von 1994 bis 2001 waren die Herren der TSG Handball Herdecke in der Bleichsteinhalle in der 2. Bundesliga aktiv, spielten zwischenzeitlich sogar um den Aufstieg in Deutschlands Eliteliga mit. In der Saison 2016/2017 mischte die damals von Mathias Grasediek trainierte HSG Herdecke/Ende in der A-Jugend-Bundesliga mit. Nun könnte der Spitzen-Handball seinen Weg zurück in die Ruhrstadt finden: Wie die „Ruhr Nachrichten“ berichten, könnten Borussia Dortmunds Damen auf der Suche nach einer Bundesliga-Heimspielstätte für die kommende Spielzeit am Bleichstein fündig werden.
Halle wird renoviert
Noch stecken die Gespräche allerdings in den Kinderschuhen. „Wir haben ein erstes Gespräch geführt, wo wir ausgelotet haben, was möglich ist“, berichtet Werner Kreft, 2. Vorsitzender der HSG Herdecke/Ende. „Wichtigster Punkt ist, dass wir keine Entscheidungsgewalt über die Halle haben. Die Stadt Herdecke ist von unserer Seite informiert, dass wir da kooperationswillig sind.“
Der Grund für die Suche: Die bisherige Heimspielhalle in Dortmund-Wellinghofen erfüllt die Auflagen des Deutschen Handball-Bundes nicht mehr. Um die Mängel zu beheben, sollen 2,5 Millionen Euro in das Objekt investiert werden. Während der im Sommer beginnenden Arbeiten können die BVB-Damen die Halle nicht für Heimspiele nutzen. Eine solche Kernsanierung hat die Bleichsteinhalle bereits hinter sich. In den Jahren 2009 und 2010 war die Herdecker Spielstätte über 14 Monate mit einem Budget von 2,8 Millionen Euro renoviert worden.
„Die Halle ist bis Ende Dezember geschlossen“, wird André Knoche, Sportdirektor der Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund, zitiert. Und BVB-Abteilungsleiter Andreas Heiermann gehe „davon aus, dass wir zum Jahresende wieder zurück in die Halle können. Die Sanierung würde dann voraussichtlich vier Bundesliga-Spiele betreffen.“
Was spricht gegen eine andere Spielstätte in Dortmund? Drei andere Hallen in der Stadt stehen zur Diskussion, die erste Wahl sind diese Spielstätten allerdings nicht. Qualifizieren sich die BVB-Damen für kommende Saison für einen internationalen Wettbewerb, wäre auch die Westpress Arena in Hamm mit ihren 2650 Plätzen eine Option.
Kapazität und Infrastruktur
Für den Bleichstein sprechen wohl unter anderem die Hallengröße und die Nähe zum bisherigen Heimspielort Wellinghofen im Dortmunder Süden, wie Werner Kreft, 2. Vorsitzender der HSG Herdecke/Ende berichtet: „Von der Zuschauerkapazität und der Infrastruktur her wäre ihnen das wohl am liebsten.“ Die Fahrt von Wellinghofen bis zum Bleichstein dauert etwa 20 Minuten mit dem Auto, 700 Zuschauer kommen am Bleichstein unter.
Dass Handball in der Ruhrstadt einen hohen Stellenwert genießt, sei ein weiterer positiver Aspekt, sagt Kreft: „Vor zwei Wochen waren im Spitzenspiel der Kreisliga 400 Leute in der Halle.“ Die BVB-Damen brächten im Fall der Fälle aber auch ihr Stammpublikum mit.