Wetter. . Kinder aus den vierten Klassen der Grundschulen in Wetter sind zu Gast im Werk der Demag. Eine Kunst-Aktion ist für die Jubiläumswoche geplant.
Drei Tage, zwölf Klassen und 200 Jahre Firmengeschichte: Die Demag hatte im vergangenen Herbst zu allen Grundschulen in Wetter Kontakt aufgenommen. Nun waren die Viertklässler zu Gast bei den Kranbauern an der Ruhrstraße. Die Idee: auch Kinder 2019 in die Feierlichkeiten einbeziehen und zudem das Jubiläum über Werksgrenzen hinaus tragen.
„Warum zeigt die Krananzeige 0,002 Tonnen an, obwohl doch gar kein Gewicht daran hängt?“, fragte nun ein Junge der St.-Rafael-Grundschule und blickte in Richtung Decke des Trainingszentrums. Dort hatte Christoph Kreutzenbeck, der für die Demag die Geburtstags-Reihe koordiniert, den Kindern zur Begrüßung einige Informationen zum Unternehmen mitgeteilt. „Das sind normale, kleine Schwankungen von zwei Kilogramm, weil der Haken quasi in der Luft baumelt“, antwortete Kreutzenbeck auf die Frage des Viertklässlers. Die Schüler hatten zuvor schon Bezüge zum Gründungsvater der Demag bzw. der Mechanischen Werkstätten hergestellt, kannten doch alle den Hakortberg, den Harkortsee oder auch das Friedrich-Harkort-Gymnasium.
Bilder zum Warmwerden
Kreutzenbeck gab dem Nachwuchs einen kurzen Geschichts-Überblick und punktete dabei vor allem mit Fotos auf den zwei Bildschirmen vor den Stuhlreihen. Er zeigte Bilder von einem Kran an der Titanic aus dem Jahr 1908, von heutigen Hebesystemen für Müll, Flugzeuge, Stahl, Motoren oder große Zahnräder. Zudem bewegte er vor den Augen der Kinder einen Kransystem und erklärte, dass die Seil-Steuerung oben am Hallendach über eine Katze geschehe. „Kaum einer weiß, warum das so heißt.“ Zudem erfuhren die Grundschüler, dass Sicherheitsaspekte beim Bewegen von tonnenschweren Lasten wichtig seien und sich die Maschinen über verschiedene Generationen weiter entwickelt haben. Auch ein schneller Eindruck von der weltweiten Präsenz der Demag und den verschiedenen Berufszweigen sollte folgen.
Nach der Einführung gab es für die Kinder in den leuchtend gelben Warnwesten erst einmal eine kleine Stärkung vom dreiköpfigen Betreuungs-Team der Demag. Dann übernahm Jörg Schneider, Leiter der gewerblich-technischen Ausbildung, das Kommando und führte die Gruppen in die Lehrwerkstatt. Dort warteten die Azubis an mehreren Stationen, an denen die Viertklässler dann ihr handwerkliches Geschick mit dem Hammer oder anderen Werkzeugen zeigen konnten. Ein weiterer Beitrag der angehenden Demagogen, die sich 2019 die Jubiläums-Aktion „200 Stunden gute Taten“ zum Ziel gesetzt haben.
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Unterdessen erhielten die Lehrkräfte ein Entdeckerheft im DIN-A5-Format zum Mitnehmen. Das hatten die Kranbauer extra für die Grundschüler entworfen, damit die Firma auch nach dem Werksbesuch zum Thema im Unterricht werden kann. In der zwölfseitigen Broschüre gibt es historische Bezüge, wieder viele Bilder und technische Erklärungen, allesamt kindgerecht aufbereitet. Die Viertklässler können sich dabei auf die Spuren der fiktiven Figuren Marie und Jakob (zwei Freunde aus Wetter) begeben, die die Demag-Fabrik erkunden und sich viele Fragen stellen.
Aus all dem soll ein Wechselspiel entstehen. Denn in der Jubiläumswoche der Stadt Wetter mit der Extraschicht am 29. Juni als Höhepunkt sollen Kunstwerke der Viertklässler mit Demag-Bezügen in den Schaufenstern vor allem an der Kaiserstraße zu sehen sein. Das sei mit Martin Pricken vom Citymanagement vereinbart.
Wiedersehen im September möglich
„Wir haben den Kindern und Lehrern freie Hand gelassen, was sie für diesen Zeitraum erstellen wollen und wollten hier nur einen Anstoß geben“, erklärte Kreutzenbeck und denkt beispielsweise an gemalte Bilder, Zeichnungen oder ähnliches. „Und vielleicht hat es den Schülern ja so gut gefallen, dass sie Freunde oder Erwachsene am 7. September zum Tag der offenen Tür ins Werk bewegen können.“