Herdecke. . Klarheit: Sechs Kindergarten-Häuser des GVS gehen an Herdeckes Wohnungsgesellschaft HGWG. Auch die Hagener SHG-Gruppe und Convivo steigen ein.
- Drei Unternehmen steigen beim GVS ein
- Neben der HGWG setzt SHG-Gruppe aus Hagen auf Wohnungen in der Goethestraße
- Convivo (Bremen) verantwortet die Seniorendienste
Die Entscheidungen sind gefallen, das Insolvenzverfahren und die Rettung des Gemeinnützigen Vereins für Sozialeinrichtungen (GVS) in Herdecke sind aber noch nicht abgeschlossen. In zwei Versammlungen erfuhren Mitarbeiter, wer künftig beim GVS, der aus dem eingetragenen Verein mit den Kindertagesstätten und der Seniorendienste gGmbH besteht, einsteigt. In Kürze werden Verträge unterzeichnet, und zwar mit zum Teil hier bekannten Unternehmen.
Die sechs Gebäude mit den Kindergärten übernimmt die Herdecker Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (HGWG), für den Betrieb sorgen weiterhin Angestellte des GVS. Der Verein muss sich jedoch weiterhin darauf einstellen, zehn bis 15 Arbeitsplätze zu verlieren. Die sollen – wie berichtet – bei den Hausmeistern und der zentralen Verwaltung wegfallen.
Apropos: Die Verwaltung in der Goethestraße muss bis Ende des Jahres ausziehen, denn auch bei dem dortigen Gebäudekomplex gibt es Klarheit. Diesen kauft die SHG-Gruppe. Diesen Immobilien-Firmenverbund aus Hagen kennen etwa Wetteraner aus der Kaiserstraße, wo dem Unternehmen Wohnungen plus Parkplatz hinter der Commerzbank gehören. Die Stadt Herdecke sei bereits wegen einer Änderung des Flächennutzungsplans im Bilde, dass die Entwickler in der Goethestraße das leerstehende Altenheim durch Wohnungen ersetzen wollen.
Bliebe noch eine dritte Entscheidung: Zum 1. November übernimmt die Unternehmensgruppe Convivo aus Bremen die gemeinnützige GmbH GVS Herdecke Seniorendienste. Von dem neuen Dienstleistungsunternehmen, das seinen Schwerpunkt auf dem Gesundheitsmarkt im Pflegesegment plus Wohnen im Alter setzt, erfuhren Mitarbeiter gestern Abend.
Heißt: Beim GVS haben organisatorisch künftig andere das Sagen, die zweiteilige Struktur aus Verein und gGmbH bleibt aber bestehen. Zudem seien voraussichtlich 95 Prozent der 370 Arbeitsplätze gerettet. Das ging gestern aus einer Mitteilung zum Stand des Insolvenzverfahrens hervor, das seit Februar in Eigenverwaltung lief.
Ende für Insolvenz in Eigenregie
Auch diesbezüglich tat sich etwas: Das zuständige Amtsgericht Hagen hat dieses beendet und in ein Regelinsolvenzverfahren übergeleitet. Unterschied: Begleitete und beaufsichtigte Dr. Jörg Bornheimer bisher als Sachwalter die GVS-Geschäftsführung in dem Verfahren, ist er nun allein entscheidungsbefugt. Was inhaltlich keine gravierenden Konsequenzen nach sich ziehen dürfte, sollte der Jurist doch auch zuvor schon im Interesse der Gläubiger gehandelt haben.
„Eigenverwaltung, Gläubigerausschuss und Sachwaltung haben sich zu diesem Schritt entschlossen, um Kompetenzen zu bündeln, um die bereits weit fortgeschrittenen Verhandlungen zeitnah abschließen zu können und so eine Sanierung des GVS zu beschleunigen“, so Bornheimer, Fachanwalt von der Sozietät Görg.