Wengern. . Die Stadt Witten befürchtet durch den Edeka-Neubau in Wengern Nachteile für das Versorgungszentrum in Bommern. Die Politik berät später.
- Thema für Ausschuss-Sitzung am 5. September gestrichen
- Nachbarstadt fürchtet Kaufkraftabfluss aus Bommern
- Stadt Wetter hält dagegen
Eigentlich sollte sich der Stadtentwicklungs-, Wirtschaftsförderungs- und Bauausschuss in der Sitzung am heutigen Dienstag mit dem Neubau des Edeka-Supermarktes in Wengern beschäftigen. Doch laut Bau-Fachbereichsleiter Manfred Sell nimmt die Stadtverwaltung das Thema von der Tagesordnung. „Im Laufe des Verfahrens haben sich Anpassungen bzw. Änderungen ergeben, die wir eventuell für die Öffentlichkeit neu auslegen müssten. Wir müssen einige Details noch einmal überarbeiten, daher verschieben wir das Thema“, so Sell auf Anfrage.
In den Bebauungsplan-Unterlagen sind verschiedene Stellungnahmen enthalten, nachdem bereits seit einiger Zeit Gutachten vorliegen und die frühzeitige Beteiligung von Behörden bzw. Trägern öffentlicher Belange erfolgt ist. Dazu gehörte im Mai die Bürgerinformationsveranstaltung in der Elbschehalle, wo vereinzelt Vorbehalte auftauchten.
Einbußen von ca. 1,2 Millionen Euro
Auch die Stadt Witten äußert Kritik an dem Edeka-Neubau. Die Verwaltung in der Nachbarschaft war von 1300 und nicht von 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche ausgegangen, was nachteilige Konsequenzen für den Stadtteil Bommern haben werde. Der für Wengern prognostizierte Jahresumsatz von 6,6 Millionen Euro (inklusive Randsortiment) werde für Einbußen in dem rund zwei Kilometer entfernten Nahversorgungszentrum mit Edeka und Aldi sorgen, laut Gutachter sei von bis zu neun Prozent oder maximal 1,2 Millionen Euro auszugehen.
Während die Stadt Witten die Dimension des neuen Vollsortimenters als „deutlich überdimensioniert“ bezeichnet und von „überregionalen Auswirkungen“ für das Regionale Einzelhandelskonzept spricht, hält Wetters Verwaltung dagegen, dass es sich um eine „Kaufkraftrückgewinnung“ und eine Normalisierung der Verhältnisse handele. Schließlich sei durch die Edeka-Schließung 2013 und die vergleichsweise geringfügige Aufwertung des Penny-Marktes in Wengern viel Kaufkraft abgeflossen.
Zu den Hinweisen der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zur Verträglichkeit mit dem geplanten Einkaufszentrum in Hagen-Vorhalle meint die Stadt Wetter, dass es sich bei Edeka in Wengern um ein „nahezu ausschließlich lokales Einzugsgebiet“ handelt.