Herdecke. . Entlang der Autobahn und nicht durch Herdecke: Die Bezirksregierung Arnsberg hat die vielfach geforderte Stromtrassen-Variante veröffentlicht.

Im Planfeststellungsverfahren für den Neubau der 380-kV-Höchstspannungsfreileitung von Kruckel nach Dauersberg hat der Netzbetreiber Amprion für den Herdecker Abschnitt eine Variantenbetrachtung entlang zweier Autobahnen bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht. Eine detaillierte Untersuchung hatten zahlreiche Einwender und die Stadt Herdecke angeregt. Geprüft wird eine Trassenführung entlang der A 45/A 1.

Die Amprion GmbH erklärt in den nun vorliegenden Unterlagen, dass der Bau an der Autobahn bereits im vorigen Verfahren wegen der Schaffung neuer Betroffenheiten an Wohngebäuden und langer Waldquerungen sowie der Querung sonstiger schutzwürdiger Lebensräume als Variante mit erheblichen Umweltauswirkungen nicht den Vorzug erhalten habe und daher auch im Planfeststellungsantrag bisher nicht in den Blick genommen worden sei.

Technisch umsetzbar

Grundsätzlich sei dieser Trassenverlauf „mit möglichst großem Abstand zu Siedlungsbereichen“ technisch umzusetzen. Sieben Mal müssten die Autobahnen 45 und 1 gequert werden. „Dennoch können auch bei der Variante A45/A1 Annäherungen an (damit erstmalig betroffene) Wohngebäude nicht vollständig vermieden werden“, schreibt Amprion und spricht mitunter von weniger als 200 Metern Abstand im Außenbereich von Dortmund oder Schwerte.

Die Autobahn-Variante sei mit Blick auf das Schutzgut Mensch insoweit positiv zu bewerten, da ausgewiesene Siedlungsbereiche in Herdecke und Hagen umgangen würden. Ein Neubau auf der vorhandenen Trasse bringe hingegen bezüglich der Schutzgüter Boden, Wasser, Kultur- und Sachgüter geringere Auswirkungen mit sich. Amprion führt „neue Betroffenheiten“ an und meint vor allem Waldgebiete, in denen dann Strommasten ständen.

Neue Leitung für das Koepchenwerk

Wegen der Koepchenwerk-Anbindung müsste zudem bei der Autobahn-Lösung eine neue 110-kV-Freileitung durch Herdecke gebaut werden. Im Ergebnis wirken sich die Unterschiede beider Varianten aber „nicht entscheidungserheblich aus“, heißt es im Fazit: Amprion bevorzugt die Variante A45/A1 nicht.