Hagen. Hunderte Anzeigen zur Kurzarbeit gehen bei der Agentur für Arbeit in Hagen ein. Tausende Hagener sind davon in der Corona-Krise betroffen.
Die Corona-Krise lässt zahlreiche Unternehmen in Hagen um ihre Existenz bangen. Aufträge brechen weg, Produktionen stehen still, Mitarbeiter bleiben fern. Hunderte Unternehmen haben bereits bei der Agentur für Arbeit Kurzarbeit angezeigt. Vor allem die Bereiche Einzelhandel und Gastronomie, die erstmals überhaupt mit dem Thema Kurzarbeit konfrontiert werden.
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Da die Agentur unter anderem für Hagen und den EN-Kreis zuständig ist, sei es laut Sprecher Ulrich Brauer zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwierig, eine feingliedrige Darstellung der Zahlen nur für Hagen hinzukriegen. „Klar ist aber: Es sind Hunderte Fälle“, so Brauer. Dass ein Unternehmen Kurzarbeit anzeige, sei der Schritt vor der finalen Beantragung der Kurzarbeit. Und auch die Zahl der Unternehmen, die die Kurzarbeit beantrage, sage ja noch gar nichts über die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter aus. Klar ist aber: Tausende Menschen in Hagen sind nun von der Kurzarbeit betroffen.
Schon im Januar hohe Zahl an Kurzarbeits-Meldungen in Hagen
Brauer ordnet ein: „Vor einem Jahr im März hatten wir nur zwei Anzeigen.“ Effektiv in Kurzarbeit arbeiteten damals 61 Betriebe mit allein 365 betroffenen Mitarbeitern. Im Januar hatte die Arbeitsagentur auf Nachfrage unserer Zeitung bereits erklärt, dass 42 Hagener Unternehmen Kurzarbeit angemeldet hätten. Darunter große Unternehmen wie C.D. Wälzholz (Kaltwalzer), Wippermann (Industrieketten), Schöneweiss (Schmiede), Kabel Pulp and Paper (Papierwerk) oder Bilstein (Kaltband). Die potenziell betroffene Zahl an Arbeitnehmern: 2363 Personen. Und im Januar war von einer Corona-Krise noch keine Spur.
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Vielmehr hatten damals bereits all jene Unternehmen Kurzarbeit angemeldet, die an der kriselnden Automotive-Industrie hängen. Nun kommen völlig neue Branchen-Zweige hinzu. Kurzarbeit ist die Reduzierung der Arbeitszeit wegen eines Ausfalls von Aufträgen oder der Auslastung des Unternehmens bedingt durch eine geringere Nachfrage.
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Die betroffenen Kollegen arbeiten weniger oder gar nicht. Um den Verdienstausfall teilweise auszugleichen, springt die Bundesagentur für Arbeit mit dem Kurzarbeitergeld ein, das nach einem Versicherungsprinzip ausgezahlt wird. Alle Unternehmen zahlen in einen Topf ein und können im Krisenfall davon profitieren.
NRW zählte am Dienstagmorgen 9000 Infizierte und bereits 45 Todesfälle. In keinen deutschen Bundesland gibt es so viele Infizierte.