Hagen. In Zeiten leergefegter Supermarkt-Regale wirbt der Landwirtschaftsverband für Produkte vom Bauernhof: “Für das Lebensnotwendige bleibt gesorgt.“
Supermarkt-Regale leergefegt, Lieferketten ins Stocken geraten. Alternativen? Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) weiß, welche: „Milch, Fleisch, Brot, Kartoffeln und Gemüse aus lokaler und regionaler Erzeugung stehen dank der tagtäglichen Arbeit unserer Bauernfamilien in Westfalen-Lippe in ausreichenden Mengen zur Verfügung. Niemand muss sich Sorgen machen, dass sich dies in den kommenden Wochen und Monaten ändern wird. Für das Lebensnotwendige ist und bleibt gesorgt“, sagte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier in Münster.
Regionale Erzeugung leistungsfähig
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Die heimische Landwirtschaft werde für die Dauer der Corona-Pandemie die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln sicherstellen. Darauf verweist der WLV und betont den hohen Wert regionaler Erzeugung, die auch bei Störungen im internationalen Güterverkehr leistungsfähig bleibe. Zugleich appelliert der Verband an die Politik, bei der Verabschiedung neuer Vorgaben in den Bereichen Tier- und Umweltschutz mit Augenmaß vorzugehen, um die Leistungskraft der systemrelevanten Landwirtschaft nicht zu schwächen.
Hofläden auf der WLV-Internetseite
Nach Ansicht des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands muss das Augenmerk der Politik aktuell darauf liegen, durch maßvolle Vorgaben die Betriebsabläufe auf den Höfen nach Kräften zu unterstützen und die landwirtschaftlichen Betriebe arbeitsfähig zu halten. „Gewässer- und Tierschutz bleiben wichtige Anliegen – in unserer Gesellschaft insgesamt und auch in der Landwirtschaft. Neue Verschärfungen im Ordnungsrecht müssen aber gerade in diesen Wochen mit besonderer Umsicht erfolgen. Ich verlange, dass die politischen Entscheider dies vor allem bei der Umsetzung der neuen Düngeverordnung und der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung beherzigen“, so Bauernpräsident Beringmeier.
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Auf der WLV-Internetseite finden Verbraucher die nächst gelegenen Bauernhofläden oder auch Milchautomaten. Bauernfamilien dürfen laut WLV auch nach den jüngsten Einschränkungen der NRW-Landesregierung ihre Produkte vor Ort verkaufen. Vor allem Eier, Fleisch, Wintergemüse, Kartoffeln und eigene Erzeugnisse wie Nudeln, Wurst, Grillgut oder Marmelade sind erhältlich. Die Palette ist unterschiedlich, wird aber auf der Internetseite angezeigt. Die Produkte stammen jeweils vom eigenen Hof und aus der Region und sind deshalb besonders frisch und hochwertig.
Räumlicher Abstand in den Läden
Der Einkauf soll unbedingt unter Beachtung der Hygiene-Vorschriften erfolgen, auch mit Rücksicht auf die Bauernfamilien mit ihren Kindern. In den Hofläden wird deshalb auf räumlichen Abstand zu und zwischen den Kunden geachtet.
„Auch uns Landwirtsfamilien treibt wegen der Corona-Krise die Unsicherheit um, gerade deshalb nehmen wir die Ängste der Bevölkerung sehr ernst. Mitten in der Krise gibt es aber auch gute Nachrichten“, sagt WLV-Vizepräsident Henner Braach aus Netphen im Siegerland. „Zunächst möchte ich die Sorge nehmen, dass in Kürze zu wenig Lebensmittel zur Verfügung stehen könnten. Wir arbeiten – unabhängig von Klimawandel oder Coronakrise – 365 Tage im Jahr auf unseren Höfen und Feldern und in den Ställen.“
Adressen von Hofläden unter: https://www.landservice.de/