Hagen-Mitte. . Die sozio-kulturelle Einrichtung Allerwelthaus hat einen neuen Vorstand. Doch konkrete Fragen zu Finanzen und Zukunftsplänen möchte die Vereinsspitze nicht beantworten.

Seit einem halben Jahr hat das Allerwelthaus einen neuen Vorstand, und mit den beiden hauptamtlichen Mitarbeitern Ulrich Korfluer und Claudia Pempelforth wurden jüngst neue Verträge in abgespeckter Form geschlossen. Grund für das Allerwelthaus, in einer Pressemitteilung zu verkünden „Die Weichen sind neu gestellt“. Darin wird vollmundig die Bedeutung der freien Szene in Hagen für Hagen betont und unterstrichen, wie bekannt und beliebt das einzige sozio-kulturelle Zentrum in der Innenstadt sei.

Der neue Vorstand werde gemeinsam mit dem Referenten des Kulturbüros des Allerwelthauses, Ulrich Korfluer, an neuen Ideen für die künftige Kulturarbeit feilen. Doch auf Nachfrage unserer Zeitung, wie die Pläne des mit Steuergeldern unterstützten Kulturzentrums konkret aussehen, antwortet der im März zum ersten Vorsitzenden des Fördervereins gewählte Martin Pietschik: „Ich möchte keine Details bekannt geben. Das ist mit dem weiteren Vorstand und dem Beirat so beschlossen.“

Auch auf konkrete Fragen bezüglich der Darlehns-Rückzahlungen (einige Mitglieder des Fördervereins hatten in Vorjahren aufgrund der Finanzknappheit des Allerwelthauses der Einrichtung Darlehen gewährt) gibt sich Pietschik zugeknöpft.

Maßnahmen, um Einnahmen zu erhöhen und Ausgaben senken

Genau wie beim Punkt „Maßnahmen, um Einnahmen zu erhöhen und Ausgaben zu senken“. Zur Erinnerung: Das Allerwelthaus ist ein Kulturzentrum, das – genau wie die übrigen Kulturzentren in Hagen – einen städtischen Zuschuss von 45 000 Euro pro Jahr erhält. „Bis Ende 2016 fließt dieser Betrag auch weiterhin ins Allerwelthaus, für die Folgejahre wird zu gegebener Zeit neu verhandelt“, erklärt Stadtsprecher Thomas ­Bleicher. Und weiter: „Die Immobilie im Ferdinand-David-Park gehört der Stadt Hagen, der Mietvertrag mit dem Allerwelthaus-Verein läuft bis Ende 2017. Der monatliche Mietzins, den die Stadt bekommt, ist überschaubar.“

Kulturbüro, Welt-Laden und Café Mundial

Das Allerwelthaus wurde 1988 in der Innenstadt gegründet.

Das Gebäude vereint die drei Bereiche Kulturbüro, Welt-Laden und das vegetarische Restaurant/ Café Mundial unter einem Dach .

Der im März gewählte Vorstand setzt sich aus Martin Pietschik (1. Vorsitzender), Svenja Müller (2. Vorsitzende) sowie Annette Richoz zusammen, außerdem gibt es einen vierköpfigen Beirat.

Der Förderverein Alllerwelthaus zählt derzeit ungefähr 100 Mitglieder.

Zu Querelen im Allerwelthaus war es Anfang des Jahres gekommen, als den beiden hauptamtlichen Mitarbeitern zum 30. Juni 2014 gekündigt worden war. Bildungs- und Kulturreferent Ulrich Korfluer zog daraufhin vors Arbeitsgericht.

Grund der Kündigungen, so der damalige Vorstand, sei das immer größere Auseinanderklaffen von Einnahmen und Ausgaben im Allerwelthaus. Die Gehälter der beiden Beschäftigten seien tarifbedingt gestiegen, ebenso die Ausgaben fürs Gebäude (für zum Beispiel Reparaturen). Die Einnahmen an privaten Spenden seien hingegen zurückgegangen.

Vereins-Interna werden nicht bekannt gegeben

Schließlich einigte man sich mit Korfluer und Pempelforth – beide sind weiterhin im bzw. für das Allerwelthaus tätig (allerdings mit reduzierten Stunden und veränderten Aufgabengebieten).

Aber zurück zu Martin Pietschik, der im Gespräch mit unserer Zeitung vehement betont, dass es „mit den Partnern besprochen sei, aus den Vereins-Interna nichts bekannt zu geben“.

Und zurück zur Pressemitteilung des Vereins. In dieser steht zu lesen: „. . . ist es gerade jetzt besonders wichtig, im Bereich der Kulturentwicklung den offenen Dialog zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und den Kultureinrichtungen im Rahmen des Kulturentwicklungsprozesses weiterzuführen.“ Schöne Worte . . .