Hagen-Mitte. Im Oktober 1988 wurde das Kulturzentrum im Herzen der City eingeweiht.
Vor 25 Jahren hatte er eine Vision: Ein Zentrum mitten in der Innenstadt zu gründen, das sich zum Treff für sämtliche Schichten und Gruppierungen entwickelt. In diesem Monat feiert das Allerwelthaus im Dr.-Ferdinand-David-Park silbernes Jubiläum. Und Visionär Klaus Ehlers und seine Frau Inge blicken zurück.
Früher befand sich an besagter Stelle in der Potthofstraße der Sanitärbedarf Kerckhoff. Die Firma zog ins Lennetal, die Unternehmerfamilie stellte das Gebäude sowie das weitläufige Gelände der Stadt zur Verfügung. Daraufhin siedelte dort die städtische Jugend-Disco „Live“ an, nachdem diese schloss, stand das Gebäude drei Jahre leer.
Laden, Kulturbüro und Café Mundial
„Am 1. Juli 1988 eröffneten wir den Welt-Laden in Fortführung des bereits seit 1976 in Haspe bestehenden Dritte-Welt-Laden, drei Monate später wurde das Allerwelthaus eingeweiht“, erinnert sich Inge Ehlers. Unter einem Dach (unter Federführung des Allerwelthaus-Vereins) wird der Welt-Laden mit fair gehandelten Produkten, das Kulturbüro sowie das vegetarische Restaurant Café Mundial betrieben. „Ohne die 30 ehrenamtlichen Mitarbeiter würde das Haus nicht laufen“, betonen die Ehlers. Die „guten Geister“ helfen hauptsächlich beim Verkauf im Laden mit, bei Aktionen, Veranstaltungen, und erledigen Alltägliches wie Fensterputzen und Gartenarbeit.
Auch das Kulturzentrum Allerwelthaus spürt – genau wie die übrigen drei Kulturzentren - die schwierige finanzielle Lage der Stadt. Der jährliche Zuschuss fürs Allerwelthaus beträgt rund 55.000 Euro, u.a wird der Betrag für das Gehalt des Kulturreferenten Ulrich Korfluer aufgewandt. Die zweite Stelle (Kulturreferentin Claudia Pempelforth) wird aus Landesmitteln finanziert. „Wir sind übrigens das einzige Kulturzentrum, dass an die Stadt Miete zahlt“, berichtet Inge Ehlers kopfschüttelnd.
Allerwelthaus ist das vierte Kind
Den Vorstandsvorsitz haben die Ehlers abgegeben – vor gut zehn Jahren an Martin Schwerdtfeger, seit einem Monat steht nun Hans-Peter Schmitz an der Spitze des Vereins. „In der zweiten Reihe fühlen wir uns wohl, denn ganz können wir es einfach nicht lassen“, sagt das Ehepaar. „Wir haben drei leibliche Kinder und sechs Enkel, und das Allerwelthaus ist unser viertes Kind“, schmunzelt Inge Ehlers.
Auf was die Macher der ersten Stunde stolz sind? „Dass Hagen seit September Fairtrade-Town ist. Und dass sich hier wirklich die unterschiedlichsten Gruppen treffen – von Amnesty International und Terre des Hommes über den Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club, die Deutsch-französische Gesellschaft, der Veganer-Kreis bis hin zu Gitarrenkursen, Frauentreffs und Theaterworkshops für Kinder.
Wunsch für die Zukunft? „Dass nach über zehn Jahren Baustelle – Neubau Rathaus, Mehrgenerationenhaus und aktuell die Rathaus-Galerie – bald Ruhe einkehrt.“