Hagen. . Die Nachricht klingt gut: In Hagen ist die sozialversicherte Beschäftigung auf einem höheren Stand als vor der letzten großen Wirtschaftskrise 2008/09.

Die Nachricht klingt gut: In Hagen ist die sozialversicherte Beschäftigung auf einem höheren Stand als vor der letzten großen Wirtschaftskrise 2008/09. 2013 hatten 66 254 Menschen einen sozialversicherten Job. Dies waren 427 Stellen mehr als 2007. „Grundsätzlich ist das eine positive Entwicklung“, so Jochen Marquardt, Geschäftsführer der DGB-Region Ruhr-Mark. „Aber leider ist es eine Verschiebung von Voll- auf Teilzeit. Gab es 2007 noch 53 739 Vollzeitjobs, so ist die Anzahl in 2013 um knapp 4500 Stellen gesunken.“

Dagegen steigt die Anzahl der atypischen Beschäftigung in Hagen; das zeigen aktuelle Auswertungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung. Unter den Begriff atypische Beschäftigungen fallen etwa Mini-Jobs, Leiharbeit, Teilzeitjobs oder befristete Beschäftigungen. In Hagen waren laut der WSI-Studie 2013 fast die Hälfte aller abhängigen Beschäftigungsverhältnisse atypisch.

22,7 Prozent im Minijob

Einen deutlichen Anstieg der sozialversicherten Beschäftigung gab es bei der Teilzeit. Sie erhöhte sich seit 2007 um über 5 Prozent. 19,7 Prozent aller sozialversichert Beschäftigten gehen zwischenzeitlich einer Teilzeitbeschäftigung nach. Seit 2007 ist die Frauenerwerbstätigkeit um 0,7 Prozent angestiegen. Damit waren im vergangenen Jahr 1393 Frauen mehr in Arbeit als 2007. Gleichzeitig ging die Beschäftigung der Männer in diesem Zeitraum um 966 zurück. „Der Beschäftigungsaufbau wurde genutzt, um mehr prekäre Arbeit zu schaffen. Weniger Vollzeitstellen, mehr Teilzeit und ein kräftiger Anstieg von 450-Euro-Jobs. Wie hoch der Anteil befristeter Stellen ist, kann nur geschätzt werden “, so Marquardt.

Im Bereich der Leiharbeit ist zwar eine Verringerung von 319 Arbeitsverhältnissen zu verzeichnen. Inzwischen arbeiten aber 2795 Menschen, das sind 3,3 Prozent aller sozialversichert Beschäftigten, in dieser Form – es gibt einen Anstieg bei den Frauen und einen Rückgang bei den Männern.

Der Anteil der Minijobs hat im Vergleich zu 2007 leicht zugelegt: um 1 Prozent auf 22,7 Prozent der abhängigen Beschäftigungsverhältnisse. „Dazu dürften vor allem Neben-Minijobs beigetragen haben, deren Zahl seit 2007 um mehr als 1200 zugenommen hat“, erläutert Marquardt. Sozial schlecht abgesicherte Minijobs dienten häufig der Aufbesserung geringer Verdienste.