Hagen-Mitte. . Ein Buch oder besser gesagt eine spannende Geschichte soll zum Stadtgespräch werden. Wer Hauptakteur dieser Aktion ist und wie diese Idee umgesetzt wird? Das Hagener Theater ist Initiator des „Eine Stadt liest ein Buch“-Projektes und hat dazu 1000 Exemplare des Romans „Räuberhände“ angeschafft.

Ein Buch oder besser gesagt eine spannende Geschichte soll zum Stadtgespräch werden. Wer Hauptakteur dieser Aktion ist und wie diese Idee umgesetzt wird? Das Hagener Theater ist Initiator des „Eine Stadt liest ein Buch“-Projektes und hat dazu 1000 Exemplare des Romans „Räuberhände“ angeschafft. „Durch Sponsorengelder konnten wir die Bücher erwerben, die ab sofort kostenlos an lesefreudige Hagener Jugendliche und Erwachsene an der Theaterkasse und in der Stadtbücherei abgegeben werden“, erläutert Norbert Hilchenbach. „Und das Weitergeben ist ausdrücklich erwünscht“, ergänzt der Intendant.

Das Projekt „Eine Stadt liest ein Buch“ ist nicht neu, lief zum Beispiel schon erfolgreich in Hamburg. „Wir sehen die Aktion als Marketinginstrument fürs Theater bzw. für die junge Bühne Lutz an. Und wir möchten das Gemeinschaftsgefühl unter den Hagenern stärken“, unterstreicht Marketingleiter Jürgen Pottebaum.

Zum Hintergrund: Am Samstag, 6. Dezember, findet im Lutz die Premiere des Stückes „Räuberhände“ nach dem Roman von Finn-Ole Heinrich statt. Werner Hahn hat das Zwei-Personen-Stück für die Hagener junge Bühne inszeniert. „Der Debütroman besticht durch seine Leichtigkeit, mit der große Lebensthemen erzählt werden“, schwärmt der Lutz-Leiter. „Die Protagonisten Janik und Samuel könnten zwei Jugendliche aus der Nachbarschaft sein. Doch diese Normalität wird spannend und individuell erzählt.“

Spannendes Spiel mit Klischees

Das Spiel mit Klischees – Janik kommt aus einer spießigen Bilderbuchfamilie, Samuel wächst in einem asozialen Umfeld auf – beherrsche Finn-Ole Heinrich hervorragend, urteilt Hahn. Die Rollen in der Hagener Fassung werden von zwei jungen Männern – Mario Greiner und Nico Signoriello – die schon seit längerer Zeit im Lutz-Jugendclub aktiv sind, besetzt.

Autor Finn-Ole Heinrich gastiert am 29. Oktober im Lutz

Finn-Ole Heinrich, Jahrgang 1982, wuchs in Cuxhaven auf, absolvierte in Hannover ein Filmstudium und lebt heute als Autor und Filmemacher in Hamburg.

Sein Debütroman „Räuberhände“ erschien 2007 im btb-Verlag unter der ISBN 978 - 3 - 442 - 74125 - 0.

Der 207-seitige Roman richtet sich an Jugendliche ab 14 und an Erwachsene.

Im jungen Theater Lutz findet am Mittwoch, 29. Oktober, 19.30 Uhr, eine Lesung statt. Finn-Ole Heinrich liest dann aus „Räuberhände“. Der Eintritt ist frei; Zählkarten gibt’s an der Theaterkasse.

Aber zurück zum Stadtgespräch: Leser des Romans sind aufgerufen, ihre Rezension oder einfach ihre persönlichen Eindrücke online auf der Internetseite des Theaters (www.hagen-liest-ein-buch.de)zu hinterlassen. „Dadurch entstehen eine Lesegemeinschaft und ein Leserforum, die unterschiedliche Erfahrungen bündeln und öffentlich machen“, verdeutlicht Marketing-Experte Pottebaum den Grundgedanken von „Mitlesen – Mitreden“. An die selbe Internet-Adresse können Leser auch ein Foto oder Kurz-Video schicken, auf dem sie ihre Lieblingspassage aus dem Roman an ihrem Lieblings-Leseort vorlesen. Die Beiträge nehmen an einem Gewinnspiel teil – 50 Glückspilze können sich dann über ein von der Buchhandlung Thalia gespendetes Tablet freuen.

Außerdem werden demnächst „Lesestühle“ an für jeden Bürger zugänglichen Stellen (u.a. im Kunstquartier und in der Stadtbücherei) aufgestellt und mit einem „Räuberhände“-Buch ausstaffiert. Lese­ratten können dort Platz nehmen und im öffentlichen Raum lesen. Zu einer halbszenischen Lesung (Eintritt frei) lädt die Stadtbücherei auf der Springe am Mittwoch, 26. November ein.