Hagen. . Der Ex-Hagener Sebastian Gehrmann liest am 13. Januar im Kulturhof auf Emst aus seinem Debüt-Roman „Stresstest“.

Erwachsenwerden? Ich? Niemals. Den Gedanken kennt wohl jeder. Von früher. Oder man trägt den Vorsatz – vom biologischen Alter völlig unabhängig – noch immer in sich. Auf jeden Fall hält Lukas vom Zwangserwachsenwerden gar nichts. Ob er nun 30 wird oder nicht. Als er dann aber auch noch Vater wird . . .

Vor diesem Hintergrund spielt die Geschichte, in der sich die Hauptperson Lukas Schaefer mit seinem Leben „um die 30“ arrangieren muss. Und wie das funktioniert, kann man in Sebastian Gehrmanns Debüt-Roman „Stresstest“ lesen. Der 33-jährige Autor mit Hagener Wurzeln hat keine Autobiografie geschrieben, „doch wer mich kennt und Ähnlichkeiten zu meiner Person sucht, wird welche finden“, gesteht der Kolumnist. Schließlich haben Autor und Protagonist Lukas in etwa das gleiche Alter, und auch Sebastian Gehrmann kennt das Vaterwerden und Vatersein. Tochter Elisa ist mittlerweile drei Jahre alt . . .

Online-Kolumne „Tempo 30“

Irgendwie ist Sebastian Gehrmann, der mittlerweile in Frankfurt lebt, Hagener geblieben. Nach dem Abitur an der Hildegardis-Schule ging er nach Göttingen, studierte dort Sportwissenschaften, machte dann ein Praktikum in der Sportredaktion der Frankfurter Rundschau, fand gefallen am Journalismus und volontierte bei der FR in Frankfurt. Er arbeitete in den Ressorts Politik und Magazin und fand mehr und mehr Spaß am Verfassen von Kolumnen. Seit knapp drei Jahren schreibt Gehrmann die Online-Kolumne „Tempo 30“.

Um was es in der launigen Mittwochs-Kolumne geht? Sie ahnen es bereits. Auch, dass sein am 10. Dezember erschienener Roman als Langversion von „Tempo 30“ verstanden werden kann.

Nein, er habe keinen Ratgeber für junge Väter oder postpubertäre Männer schreiben wollen, unterstreicht der 33-Jährige, der heute als freier Journalist tätig ist. Und fügt an: „Jeder soll schon seine eigenen Erfahrungen machen.“ Ein amüsantes, unterhaltsames Buch mit ironischen Untertönen herauszubringen, sei vielmehr sein Ziel gewesen.

„Stresstest“ am 13. Januar

Ob ihm das gelungen ist? Diese Frage können sich Interessierte selbst beantworten – bei einer Lesung am 13. Januar. Dann kommt Sebastian Gehrmann nämlich in seine Heimatstadt und liest im Kulturhof auf Emst aus „Stresstest“.

„Ja, ich bin praktisch auf kleiner Lesetour. Hagen, Wetzlar und Mühlheim am Main stehen auf meinem Programm“, erzählt er. „Da hab’ ich richtig Lust drauf. Warum sollte ich auch nervös sein?“

Auf die Lesung in Hagen sei er besonders gespannt, „da kommen bestimmt viele Bekannte“. Der gebürtige Emster, der engen Kontakt zu seinen Eltern und Geschwistern in Hagen und zur Heilig-Geist-Gemeinde Emst pflegt, blickt heute mit wohlwollendem Blick auf Hagen.

„Klar, vor 15 Jahren war es die Stadt, aus der ich weg wollte, doch mittlerweile hat sich Hagen gut entwickelt. Heute gibt es in der City und auf dem Elbersgelände – das find’ ich echt cool – viele Ausgeh-Möglichkeiten“, lobt Gehrmann.