Hagen-Mitte. . Der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“, an dem sich jährlich etliche Städte in ganz Deutschland beteiligen, findet am kommenden Samstag, 13. September, statt. Allerdings nicht in Hagen. Hier fehlen für eine solche Aktion inzwischen die Mittel.

Die für die Organisation und Durchführung benötigten Gelder stünden nicht bereit, so Ina Hanemann, Leiterin der unteren Denkmalbehörde. Außerdem herrsche in ihrer Abteilung Personalknappheit.

„Bevor der Tag an Hagen ganz vorbei zieht, haben wir uns überlegt, privat etwas auf die Beine zu stellen“, sagt Michaela Beiderbeck, die gemeinsam mit ihrem Mann Gottfried vor einiger Zeit den Bunker an der Bergstraße 98 gekauft hat.

1500 Interessierte kamen

„Schon im letzten Jahr haben wir am ,Tag des offenen Denkmals’ den Bunker für Besucher geöffnet und unsere Ausstellung im Untergeschoss präsentiert. Über 1500 Interessierte kamen, um die Exponate aus jener Zeit, in der die Luftschutzsirenen den Tagesablauf der Menschen bestimmten, zu inspizieren. Die Lüftungsanlage, das Bunkertelefon, die Gasmasken. . . In diesem Jahr stocken wir auf, sprich, wir organisieren ein ,Wochenende des offenen Bunkers’.“

Außerdem, betont Beiderbeck, werde sich der Bunker als KunstSchutzraum präsentieren. Denn mehr als 30 bildende Künstler, Grafiker, Bildhauer, Installationskünstler, Fotografen und Filmproduzenten erwecken die historischen Räumlichkeiten zu neuem Leben. Im Erdgeschoss sowie in der ersten bis dritten Etage werden die zahlreichen Kunstwerke ausgestellt, Lesungen gehalten, Gedichte vorgetragen, und es wird Live-Musik gespielt. „Ja, wir haben einen Gitarristen, Musiker mit historischen Instrumenten, Rockmusiker und Didgeridoo-Künstler bei uns zu Gast“, schwärmt die Besitzerin des Gebäudes, das 1940 errichtet wurde und dessen Fassade seit ein paar Wochen eine große Toulouse-Lautrec-Collage ziert.

Musik und Lyrik im Bunkermuseum

Am Samstag, 13. September, wird das „Leben im Bunker“-Wochenende um 14 Uhr eröffnet, ab 14.30 Uhr ist das Bunker-Museum im Keller geöffnet, gibt’s Musik und Lyrik. Um 18 Uhr wird eine Dunkelführung durch die Ausstellung im Bunker-Museum angeboten, ab ca. 20 Uhr das Gebäude von außen stimmig illuminiert. „Wir greifen das Motto des diesjährigen ,Tag des offen Denkmals’ – „Farbe“ – auf“, macht Michaela Beiderbeck auf das Farbspiel an der Außenwand neugierig. Der offene Samstag endet gegen 22 Uhr.

Am Sonntag, 14. September, hat der Kunst-Schutzraum von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Auch an diesem Tag wird ein unterhaltsames Beiprogramm organisiert, und das Museum kann besucht werden. Außerdem werden am Sonntag alle Räumlichkeiten speziell beleuchtet.

Der Eintritt in den Bunker beträgt am Samstag wie am Sonntag pro Person 1 Euro, für den Besuch der Ausstellung zahlt man 4 Euro, für die Teilnahme an der Dunkelführung 8 Euro.