Hagen-Mitte. . Am Sonntag wird die große Toulouse-Lautrec-Ausstellung im Emil-Schumacher-Museum eröffnet. Doch die Werkschau des berühmten französischen Malers und Grafikers soll nicht nur abertausende Besucher ins Kunstquartier locken, sondern auch in die Stadt hineinwirken.
Am Sonntag um 11.30 Uhr wird die große Toulouse-Lautrec-Ausstellung im Emil-Schumacher-Museum eröffnet. Doch die Werkschau des berühmten französischen Malers und Grafikers soll nicht nur abertausende Besucher ins Kunstquartier locken, sondern auch in die Stadt hineinwirken. Das wünschen sich etliche kreative Köpfe in Hagen und haben daher ein attraktives Beiprogramm zusammengestellt. Zum Beispiel im und am Bunker in der Bergstraße 100.
Zum Hintergrund: Das Gebäude, das Michaela und Gottfried Beiderbeck vor einiger Zeit gekauft haben, soll sich mehr und mehr in ein Künstlerhaus wandeln. Im Untergeschoss haben die beiden bereits eine Bunker-Ausstellung eingerichtet, die erste Etage wird vom Stadttheater genutzt – dort sind Requisiten untergebracht.
1500 Interessierte kamen im letzten Jahr
Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September, öffnen die Beiderbecks ihre Immobilie für Besucher. „Wie auch schon im letzten Jahr. Die Resonanz war überwältigend. 1500 Interessierte kamen zu uns in die Bergstraße“, blickt Michaela Beiderbeck zurück. „Und diesmal hat der Bunker ja noch mehr zu bieten.“
Damit spielt die kulturaffine Hagenerin auf die Gestaltung der Fassade hin. Womit sich der Kreis zur nahenden Toulouse-Lautrec-Ausstellung schließt . . .
Collage auf Brandmauer
Die Künstler und Betreiber des Tattoo-Studios „Schwarze Acht“ (es befindet sich im gleichen Gebäude) haben die Brandmauer des Bunkers mit einer Collage bestehend aus zwei Motiven von Henri de Toulouse-Lautrec gestaltet. Die Idee und die Konzeption dazu stammt von Ihsan Alisan.
Slawomir und Piotr heißen die beiden kreativen Männer, die in der Dunkelheit zwei berühmte Motive des französischen Malers per Beamer an die Fassade projiziert haben, um die Konturen nachzeichnen zu können. Im Airbrush-Verfahren haben sie dann die Collage – die beiden sprechen von Mural (engl. Wandgemälde) erstellt.
Zu sehen ist das Motiv „Laristide Bruant dans son cabaret“ sowie die Can-Can-Szene „Troupe de Mademoiselle Eglantine“ .
"Eine echte Aufwertung für die Fassade"
„Wir haben die Bilder nicht eins zu eins kopiert, sondern uns eher von ihnen inspirieren lassen“, sagt Slawomir. So habe man das Parkett, auf dem die Tänzerinnen posieren, deutlicher herausgebracht als im Original. Der Tattoo-Experte mit polnischen Wurzeln, der seit Jahren in Hagen lebt, hat mit seinem Kollegen dreieinhalb Tage an der Wand gearbeitet. Nicht nur die beiden Künstler selbst, sondern auch das Ehepaar Beiderbeck, ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. „Ja, eine echte Aufwertung für die Fassade und ein schöner Hingucker.“
Warum sich das Quartett für diese beiden Motive entschieden hat? „Die Murals haben Theater- und Bühnenbezug. Und das Hagener Theater befindet sich ja nur einen Steinwurf vom Bunker entfernt.“