Hagen-Dahl. . Nach dem Orkan Kyrill waren 2007 mehrere Fichten über das Kaiser-Friedrich-Denkmal in Dahl gestürzt, die Böschung unterhalb des Podests drohte abzurutschen und das Ensemble samt der Eisenpoller mitzureißen. Ein vierköpfiges Team hat es nun saniert.

„Lerne leiden ohne zu klagen“ ist in den gewaltigen Quader aus schwarzem Salvador-Granit eingraviert. Worte, die Kaiser Friedrich III. zugeschrieben werden, dem guten Kaiser, der nach 99 Tagen im Amt nach langer Krankheit an Kehlkopfkrebs starb. Hätte er länger gelebt, wäre die Geschichte vielleicht anders verlaufen, Friedrich war nicht so ein martialischer Prahlhans wie sein Sohn Wilhelm II., der Deutschland in den 1. Weltkrieg führte.

Mit einer Mauer abgesichert

In Hagen wurde der 99-Tage-Kaiser (9. März bis 15. Juni 1888) seit jeher hoch verehrt. Der Kaiser-Friedrich-Turm ist nach ihm benannt, auch das Eilper Denkmal zeigt keineswegs die wesentlich bekannteren Wilhelm I. oder Wilhelm II., sondern den liberalen Friedrich.

Und da gibt es noch diesen Gedenkstein auf der Niederwald genannten Anhöhe oberhalb von Dahl mit einem zweiten Zitat des sich in sein Schicksal ergebenden, schwerkranken Kaisers: „Mit Gott furchtlos und beharrlich vorwärts.“

Das Denkmal liegt direkt an den Wanderwegen 3 und 8 und kann jetzt endlich wieder gefahrlos besichtigt werden.

Nach dem Orkan Kyrill waren 2007 mehrere Fichten über das Monument gestürzt, die Böschung unterhalb des Podests drohte abzurutschen und das Ensemble samt der Eisenpoller mitzureißen. Schlosser Herbert Klautke, Maurerpolier Toni Bickmann, Malermeister Alois Strauch, Heimatforscher Heinz Böhm und der stellvertretende Bürgermeister Peter Neuhaus haben das Gelände rund um das Denkmal in Ordnung gebracht und mit einer Bruchsteinmauer abgesichert. „Uns liegt daran, dass der 99-Tage-Kaiser nicht vergessen wird und sein Stein wieder für alle Menschen zugänglich ist“, berichtet Neuhaus.

Das Denkmal in Dahl wurde 1890eingeweiht
Das Denkmal in Dahl wurde 1890eingeweiht © WP Michael Kleinrensing

Unter einem herrlichen Bestand alter Buchen und Eichen wurde die Enthüllung des Denkmals am 31. August 1890 im Beisein vieler hundert Menschen gefeiert.

Die Häuser waren beflaggt, die Bürger trugen ihren Sonntagsstaat. Damals thronte eine in Bronze gegossene Büste des Kaisers auf der Stele, zudem wurde das Denkmal von zwei Kanonen flankiert, die jedoch ebenso wie die Büste gegen Ende des Zweiten Weltkriegs entfernt und eingeschmolzen wurden.

Denkmalfest

Früher standen Ruhebänke auf dem Niederwald, der Platz war ein beliebtes Ausflugsziel.

Das könnte er in Zukunft wieder werden, denn Peter Neuhaus und seine Helfer möchten in Zusammenarbeit mit dem SGV ein Fest am Denkmal veranstalten. Ein Denkmalfest.