Hagen-Mitte. Die Podiumsdiskussion der vier großen Religionsgemeinschaften in Hagen wird wohl ausfallen. Noch immer wirkt der Eklat vom vergangenen Montag während einer Pressekonferenz weiter. Die muslimischen Vertreter werden ihre Entscheidung zur Absage nicht revidieren.

Zwei Tage nach dem Streit zwischen jüdischen und muslimischen Vertretern im Forum der Religionen haben sich die Wogen immer noch nicht geglättet. Die geplante Podiumsdiskussion am kommenden Dienstag wird somit wahrscheinlich ausfallen. Das Ehepaar Feldheim (jüdische Gemeinde) hatte den muslimischen Vertretern angekreidet, dass diese ihnen Feigheit unterstellen würden, weil die Feldheims wegen Sicherheitsbedenken nicht an der Diskussion teilnehmen möchten. Dazu hatten die Feldheims eine unglückliche Brücke zwischen den Muslimen in Hagen und dem Wirken der Hamas im Nahen Osten geschlagen. Die muslimischen Vertreter Cakmak und Orak hatten die Pressekonferenz daraufhin empört verlassen.

Der ehemalige Hagener Dechant Dieter Osthus, der das Forum in der Vergangenheit mitgeprägt und vermittelnd zwischen allen Parteien moderiert hatte, reagierte aus Südafrika: „Ich habe den Teilnehmern eine Mail geschrieben, mit der Bitte, sich um Einheit zu bemühen und das Band der Gemeinsamkeit nicht zu zertrennen. Es darf nicht sein, dass die Religionsgemeinschaften sich verdächtigen und misstrauen.“

Wie die Katholiken sich positionieren, bleibt unklar

Für Ziya Cakmak ist zu viel kaputt gegangen: „Unsere Entscheidung steht. Wir werden nicht teilnehmen.“ Eva Feldheim hatte Cakmak kurz mitgeteilt, dass sie sich noch ausführlich entschuldigen wolle.

Mit der Absage der jüdischen und muslimischen Vertreter fehlen also zwei Diskussionsteilnehmer. Wie die Katholiken unter Führung von Osthus-Nachfolger Norbert Bathen sich zum Forum positionieren, wird noch nicht deutlich. Angesichts der ungeklärten Situation sagte zudem Cordula Aßmann (Radio Hagen) die Moderation der Podiumsrunde ab.