Hagen. Wer Samstagnachmittag in Wehringhausen unterwegs war, der hatte gute Chancen, ein, zwei Gruppen bemalter Kinder zu treffen. Lachend und rennend konnte man sie in der Nähe des Wilhelmsplatzes kaum übersehen.

Wer Samstagnachmittag in Wehringhausen unterwegs war, der hatte gute Chancen, ein, zwei Gruppen bemalter Kinder zu treffen. Lachend und rennend konnte man sie in der Nähe des Wilhelmsplatzes kaum übersehen. Auf dem Platz kamen dann entspannte Gitarrenklänge und eingängige Rhythmen zur Geräuschkulisse hinzu. Dort nämlich sorgten die Organisatoren für die Unterhaltung und Verpflegung der Bewohner Wehringhausens und der Besucher von außerhalb.

Verantwortlich für das Stadtteilfest war Jürgen Breuer, Geschäftsführer des Kulturzentrums Pelmke. Auf die Idee kam er letztes Jahr, als viele Besucher des Wortlaut-Festivals (ebenfalls von der „Pelmke“ veranstaltet) den Wunsch äußerten, das Stadtteilfest wieder aufleben zu lassen. Denn eigentlich hat das Stadtteilfest Tradition: 1979 fand es zum ersten Mal statt, zufälligerweise machte Kai Havaii damals sein Live-Debüt als Sänger der Hagener Urgesteine „Extrabreit“.

Wert auf Vielfalt gelegt

Im Laufe der 90er-Jahre verlor das Stadtteilfest an Bedeutung, bis es dann schließlich gar nicht mehr organisiert wurde. Die „Wiederbelebung“ soll aber auch eine gewisse Veränderung mit sich bringen: Waren die meisten Besucher früher doch eher Teil der Rock-Szene, so wurde am Samstag vor allem Wert auf Vielfalt gelegt. Da gab es das gutbesuchte Kinderprogramm des Zirkus „Pelmini“ und die Jazzmusik der Band „Freie Radikale“, Rockmusik von „Neun“ und Jonglage. Neben den vielen Programmpunkten gab es natürlich auch Verpflegung: Bratwurst, vegetarische Pasteten und türkisches Grillfleisch, alles nebeneinander. Kein Problem in Wehringhausen.

Auch politisch Interessierte kamen auf ihre Kosten: So wurde am Stand der „Sozialen Stadt Wehringhausen“ erklärt, welche Bauprojekte in der Stadt bevorstehen und wie die Bürger ihre Interessen vertreten können. Die Sozialistische Jugendgruppe „Die Falken“ und die Gruppe „Atac“ waren ebenfalls mit Ständen vertreten.

Das gibt es nicht überall

Zahlreiche Leute begrüßten die Initiative der Pelmke. Auch eine 70-jährige Dame war extra für das Fest nach Wehringhausen gekommen. Sie hielt das Engagement für vorbildhaft: „Da können sich einige andere Stadtteile eine Scheibe von abschneiden, das gibt es nicht überall.“

Der zwölfjährige Geoffrey aus Wehringhausen fand vor allem die Konzerte gut. „Hoffentlich machen die das noch mal“, so der Junge. Da kann er ganz beruhigt sein, versicherte Jürgen Breuer, „das Fest wird nächstes Jahr wieder stattfinden.“

Ob er denn selber mit der Besucheranzahl zufrieden gewesen ist? „Na ja, das Wetter ist nicht optimal. Der Regen hat uns immer mal wieder Besucher genommen.“

Doch das gut angenommene Kinderprogramm ließ ihm keinen Zweifel, dass sich die Arbeit gelohnt hat.