Hagen. . Das Rückspiel aus der Kundschaft war letztlich entscheidend. Die Hagener Straßenbahn wird ihre Busse künftig nicht mehr so stark mit Werbung bekleben lassen wie in der Vergangenheit. Damit reagiert der Verkehrsbetrieb auf Kritik aus seinem Kundenforum.

Besserer Ausblick für Fahrgäste der Hagener Straßenbahn. Der Verkehrsbetrieb reagiert auf Kritik aus der Kundschaft und fährt den Umfang der Werbe-Beklebung auf den Fensterscheiben der Busse deutlich zurück. Nur noch 30 Prozent der Fensterflächen werden für Werbung bereitgestellt. Unter Busfahrenden ein kontrovers diskutiertes Thema.

Geld muss verdient werden. Und deshalb gab und gibt es Busse, die durchs Stadtgebiet rollen und von außen den Anschein erwecken, als wenn die Fahrgäste im Inneren im Dunklen sitzen. „In unserem Kundenforum haben viele Fahrgäste Kritik zum Thema Werbung auf den Bussen geäußert“, erklärt Straßenbahn-Sprecher Dirk Thorbow, „und deshalb haben wir auch reagiert.“ Das Kundenforum ist eine dreimal jährlich stattfindende Runde, zu der die Straßenbahn jeweils rund 60 Fahrgäste einlädt.

Fahrgastzufriedenheit ist wichtiger

Was heißt das kritische Rückspiel der Fahrgäste künftig? „Es stehen nur noch 30 Prozent der Fensterflächen für Werbung zur Verfügung“, sagt Thorbow. Die Entscheidung zwischen wirtschaftlichem Interesse und der Kundenzufriedenheit sei in diesem Fall im Sinne der Fahrgastzufriedenheit getroffen worden. Wie viel Geld die Straßenbahn AG, die zur Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG) gehört, mit Werbung auf den Bussen einnimmt, dazu möchte man im Betrieb nichts sagen.

Dass nur noch 30 Prozent der Flächen für Werbung künftig vergeben werden, bedeutet aber auch, dass noch einige „Übergangsfälle“ durch die Stadt rollen. Also Busse, die noch mit deutlich mehr als 30 Prozent Außenwerbung fahren. Was daran liegt, dass Kunden, die zu einem früheren Zeitpunkt einen Werbevertrag eingegangen sind, noch ein bis zum jeweiligen Vertragsende bestehendes Recht auf den Umfang ihrer Werbung haben. Thorbow: „Bei künftigen Abschlüssen gilt aber die 30-Prozent-Regelung.“ Eine Ausnahme wird das Fahrzeug sein, das mit Werbung für das Westfalenbad fährt, das auch der HVG zugeordnet wird.

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Schlechter Blick durch dunkle Folie

In der Leserschaft und auch im Internet hatte die Buswerbung in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen gesorgt. Fahrgäste bemängelten vor allem, dass man durch die dunkle Folie schlecht oder sehr „verpixelt“ sehe. Vincent Bruni beispielsweise kommentierte auf unserer Facebook-Seite „Westfalenpost Hagen“: „Immer noch 30 Prozent zu viel! Wer sitzt denn im Bus? Wir oder die Firmen dessen Werbung darauf klebt?“ Viele äußerten aber auch Verständnis dafür, dass ein öffentlicher Verkehrsbetrieb versuchen müsse, Geld in die Kasse zu bekommen.