Hagen. . Der Hagener FDP-Landtagsabgeordnete Ulrich Alda sieht sich im Internet Kritik ausgesetzt, weil er in einem Pro-Gaucho-Tanz-Kommentar bei Facebook eine sehr derbe Wortwahl genutzt hat. Jetzt wird ihm sogar die Verharmlosung der Nazi-Zeit vorgeworfen. Für Alda ist das absurd.

Der Streit um den so genannten Gaucho-Tanz , mit dem einige Nationalspieler bei der WM-Siegesfeier die Argentinier verhöhnt haben sollen, hat für den Hagener FDP-Landtagsabgeordneten Ulli Alda eine ganz persönliche Verlängerung. Kritiker werfen ihm vor, in einem Facebook-Eintrag, in dem er den Gaucho-Tanz verteidigt, das Dritte Reich verharmlost und die 1968-er-Bewegung in eine Reihe mit den Nazis gestellt zu haben.

Vorwürfe, die Alda als völlig absurd zurückweist: „Ich habe schon in den 1960-er Jahren als Jugendlicher gegen die NPD demonstriert, habe parlamentarische Anfragen im Landtag zu Gefahren des Rechtsextremismus gestellt. So etwas muss ich mir ganz sicherlich nicht vorwerfen lassen. Und ich habe auch die 68-er-Bewegung in keine Reihe gestellt.“

"Wortwahl war nicht ideal"

Was war überhaupt passiert? Alda hatte den Facebook-Eintrag eines Mitglieds der Jungen Liberalen, der sich kritisch mit dem Gaucho-Tanz beschäftigt hatte, mit folgenden Worten kommentiert: „Wer so zusammen getreten und geschlagen worden ist wie unsere Jungs von Rinder-Gauchos, hat auch das Recht mal zu verhöhnen. Und kommt mir nicht mir der Nazi-Kacke, alles vorbei. Es gab nicht nur 1933, sondern auch 1945, und nicht zu vergessen 1968, aus dessen Polizisten-Prügelern sogar eine mittlerweile tragende Partei gekommen ist! Danach kam 1990 mit Unterstützung der Welt! Wer da jetzt noch diesen Blödsinn redet, soll sich mit seinen Öko-Hanf-Pflanzen und Mao-Bibeln und Latzhose in seinem Veganer-Kämmerchen einschließen.“

Aufgegriffen wurde das dann vom NRW-Landesverband der Jungen Grünen, die den Alda-Kommentar über Facebook und Twitter verbreiteten. Harsche Kritik an Alda war die Folge: Solche Worte seien eines Abgeordneten nicht würdig.

Die Wortwahl, so Alda, sei nicht ideal gewesen. Und noch mal würde er das Ganze auch nicht schreiben: „Wenn ich sehe, was das auslöst, hätte ich Facebook damals besser ausgeschaltet.“ Er habe den Kommentar spontan geschrieben. Inhaltlich bleibe er aber bei dem Geschriebenen: „Ich wollte nur deutlich machen, dass Deutschland heute eine ganz andere Gesellschaft ist als in der Nazi-Zeit und habe dazu Stationen aufgezeigt. Auch, dass die Grünen zur staatstragenden Partei geworden sind.“ Kleinlaut wolle er auch in Zukunft nicht werden. Er sei keiner, der nur in Form von Polit-Sprechblasen rede.