Hagen-Wehringhausen. . In der oberen Christian-Rohlfs-Straße am Buschey kreist heute wieder die Kettensäge. Man wolle zwar grundsätzlich jeden Baum erhalten, so WBH-Vorstand Joachim Bihs, an dieser Stelle gebe es für die Fällungen und Neuanpflanzungen aber keine Alternative. Mehrkosten sollen den Anwohnern dadurch nicht entstehen.
Der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) erläuterte der versammelten Anwohnerschaft, dass aufgrund der Straßen- und Kanalarbeiten die Standsicherheit der etwa 60 Jahre alten Linden nicht mehr gesichert sei – sämtliche 19 Gehölze müssten fallen. Zwölf wurden – bevor der Bürgerprotest die Arbeiten zwischenzeitlich stoppte – bereits in der vergangenen Woche zerlegt. Lediglich eine stattliche Ulme und zwei alte Linden an der Einmündung zur Buscheystraße bleiben unberührt.
WBH-Vorstand Joachim Bihs gab sich gestern bei einer Vorort-Information der Anwohner einsichtig und entschlossen zugleich: „Sicherlich hätten wir die Bürger ein wenig eleganter mitnehmen können, doch dies ändert nichts an der Tatsache, dass ein Erhalt illusorisch ist.“ Nils Böcker, WBH-Experte für Straßenbäume, machte deutlich, dass durch das Auskoffern sowohl an der Bürgersteig- als auch an der Straßenseite die Haltewurzeln so stark reduziert werden müssen, dass ab Sturmstärke zehn die Laubbäume umzustürzen drohten: „Wir haben durch die Baumaßnahme etwa 65 Prozent Wurzelverlust.“ Außerdem sei an den beschädigten Wurzeln ein Befall mit Brandkrustenpilz sehr wahrscheinlich. Als einzige Alternative bleibe, die Kronen zu kappen.
Doch dieses Bild mochte sich gestern kaum ein Anwohner vorstellen. Stattdessen wird jetzt 1:1 in größeren Baumscheiben nachgepflanzt. Der Favorit sind Säuleneichen, 18 Zentimeter Stammumfang und etwa vier Meter hoch. Im Herbst sollen die Gehölze stehen.