Hagen-Mitte. Gestern startete das Theaterfestival Zündstoff im Lutz. Bei der schrillen Straßenperformance wurden die Mitspieler mit „Abweichungen“ wie Gipsarmen ausstaffiert.

Laute Disco-Musik, Klamotten in Neonfarben und merkwürdige „Abweichungen“ – die Szenerie im Innenhof des Theaters mutete fremd und schrill an. Die gespielte Geburtstagsparty, die in eine Straßenrallye überging, bildete den Auftakt des Internationalen Theaterfestivals Zündstoff, das gestern im Lutz startete.

Festival geht heute weiter. Letzter Beitrag am Sonntag

Am heutigen Freitag wird vom Theater Lutz das Stück „Lucy und der Wasserschaden“ von Werner Hahn und Hans Steinmeier aufgeführt.

Das Cia Paideia zeigt am morgigen Samstag die Inszenierung „Ycatu – Agua Boa“.

Das Grips-Theater Berlin tritt mit der Inszenierung „Durst“ am Sonntag, 29. Juni, auf.

Alle Stücke werden um jeweils 16 Uhr im Theaterneubau Lutz gezeigt.

Karten zu 13, erm. 7 Euro sind erhältlich unter 207-3218.

Die Straßenperformance der Theatergruppe Doris­dean aus Bochum (Festivalleiter Werner Hahn: „Die Truppe ist bekannt dafür, dass sie alles, was unsereins im Alltag erlebt, auf den Kopf stellt und gegen den Strich bürstet.“) begab sich mit aufgeschlossenen Lutz-Besuchern auf Wassersuche in der Innenstadt. Hintergrund: Das Festival behandelt die Themen Wasser und den Kampf ums Wasser.

Mitspielerin Helga Suleck bekam als „Abweichung“ eine Gips­arm-Attrappe verpasst. „Und dann auch noch der rechte Arm“, lachte die Frau, die normalerweise im Theater-Senioren-Club mitspielt. Das übergestülpte Handicap sollte die Aufgaben rund ums Wasseraufspüren erschweren.

Unkonventionelle Straßenrallye

Auch Matthias Heuer ließ sich auf die unkonventionelle Straßen­rallye ein. „Ich konnte mir unter der Performance nichts vorstellen, finde die Geschichte aber spannend.“ Heute schaut sich der Pfarrer aus Eppenhausen mit 16 Konfirmanden das „Lucy“-Stück an. Begründung: „Wasser hat durch die Taufe ja auch etwas mit Religion zu tun.“ Am Sonntag kommt Matthias Heuer mit Familie und Freunden zur Aufführung ,Durst’ des bekannten Berliner Grips-Theaters.

Zurück in die Fußgängerzone: Leiterin Patty trieb die Mitspieler an. „Schnell, schnell, auf zum Kaufpark.“ Dort ging’s darum, welche Wassermarken der Laden führt und wie teuer die einzelnen Flaschen sind. Für einen „Blinden“ keine leichten Aufgaben . . .