Hagen. .

Es sind nicht einfach vier aneinander gereihte Vorstellungen, die stattfinden, sondern im Grunde geht es vielmehr um die zentrale Frage, was junge Menschen künftig betreffen und beeinflussen wird. „Deshalb haben wir ständig und besonders im Rahmen dieses Festivals die Perspektive für das Kinder- und Jugendtheater im Visier. Sagt Werner Hahn und spielt damit auf „Zündstoff“ an. Das internationale Theaterfestival mit dem explosiven Titel findet vom 26. bis 29. Juni in Hagen statt, so der Leiter der jungen Bühne Lutz. ­„Wasser ist das entscheidende Thema in den kommenden Jahren. ­Wassermetropolen, Wasserrechte – all das wird auch junge Menschen zwangsläufig tangieren.“

Zusammen mit dem Grips-Theater Berlin, dem, so Hahn „wohl berühmtesten Kinder- und Jugendtheater der Welt“, und der Theaterkompanie „cia.paideia“ aus São Paulo hat sich das Lutz-Theater auf die Fahne geschrieben, in drei unterschiedlichen Stücken das junge Publikum mit dem Themenkomplex Wasser zu konfrontieren.

Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, 26. Juni, mit der schrägen Performance „Wasser in der Stadt“ des Bochumer Kollektivs „Dorisdean“, das die Besucher „an die Hand“ nimmt und in die Fußgängerzone entführt.

„Die drei dann folgenden Inszenierungen, die im Lutz gezeigt werden, wurden eigens für das Festival in Hagen konzipiert“, unterstreicht Hahn. Den Auftakt macht am Freitag, 27. Juni, das kindgerechte Stück „Lucy und der Wasserschaden“. Die kleine Killermücke Lucy landet dieses Mal an einem Brunnen in Afrika.

Dann kommen die Gäste zum Zuge: Der brasilianische Besuch zeigt das Stück „Ycatu – Agua Boa“ („Gutes Wasser“), das aus lustigen und nachdenklichen Szenen besteht, in denen es um das Problem der Wasserverschwendung geht.

Das Berliner Grips-Theater stellt in der Aufführung „Durst“ Wasser als „das Öl des 21. Jahrhunderts“ dar. Der junge Regisseur und politische Theatermacher Florian Fiedler und das Grips-Team haben für „Durst“ rund zwei Jahre recherchiert.

Mit Spannung erwartet Miriam Michel den Verlauf der Auftakt-Performance „Wasser in der Stadt“. Die junge Frau ist Dramaturgin im Lutz und Mitglied bei „Dorisdean“. 40 Karten werden für den Spontan-Act, der das Thema Barrierefreiheit behandelt, ausgegeben. „Wir treffen uns an besagtem Donnerstag um 15 Uhr im Lutz, die Besucher werden in drei Gruppen eingeteilt und erkämpfen sich spielerisch, doch mit ,Abweichungen’ wie Gehbehinderungen ausstaffiert, Zugang zu Wasser. Nach der einstündigen Stadtrallye gibt’s noch Wasserspiele im Theater-Innenhof“, macht Michel neugierig. Jugendliche ab 12 Jahren (in Begleitung Erziehungsberechtigter) dürfen teilnehmen.