Hagen. . Der Anfang ist gemacht. Seit einigen Tagen steht ihre vier Songs große EP im Regal. Und „Finka“ wollen mehr. Die Hagener Band steht am 30. August gemeinsam mit Luxuslärm auf der Bühne im Sauerlandpark. Jetzt wollen sie ihr Repertoire erweitern. Und spielen, spielen, spielen.

Der Weg könnte ziemlich lang werden. Und wie das oft so ist: Meistens braucht’s noch Vitamin B und das Der-kennt-den-Prinzip für den ganz großen Wurf. Das Wichtigste aber, das ist längst vorhanden. Ein Sound, über den man nicht nur in Hagen noch sprechen wird. „Also, ich find’ uns schon gut“, sagt Nina Finkhaus verlegen. Hörprobe einer neuen Hagener Band. So klingen „Finka“.

Das Lächeln steckt an. Es ist das gleiche Lächeln, das Nina Finkhaus neulich in einem CD-Fachmarkt aufgelegt hat und das Foto anschließend bei Facebook postete. Da war gerade die erste EP der jungen Band in die Regale gestellt worden. Es ist der Moment, in dem man realisiert, dass man kein Garagen-Geklimper anbietet, sondern es ernst meint. Hallo Markt, hier sind wir. Hör’ uns mal an.

Lächeln mit Ansteck-Faktor

„Finka“ heißt die Band. Eine Anspielung auf den Nachnamen von Nina Finkhaus, der Frontfrau mit dem ansteckenden Lächeln. Im Video zum Song „Zurück zu mir“, das man bei Youtube sehen kann, geht sie so frisch ab, dass man in einer Disko gerne das Getränk an die Seite stellen würde, um mitzumachen. „Ich sage das nicht nur, weil es unsere Band ist“, sagt Bassist Robin Hamann, „aber Nina hat es. Die kann es einfach.“ Zumindest die Hörprobe der Mitte Juni erschienenen EP „Zurück zu mir“, lässt vermuten, dass der Bass-Mann Recht haben könnte.

Mit Luxuslärm auf einer Bühne im Sauerlandpark

Aller Anfang ist nicht nur schwer, sondern auch mit viel Eigenarbeit verbunden. Vom CD-Cover, über Liedtexte bis zur Aufnahme – vieles selbst gemacht. „Mit der Hilfe befreundeter Unterstützer“, sagt Robin Hamann.

„Luxuslärm“ sind große Vorbilder für Finka. Am 30. August werden sie im Sauerlandpark in Hemer bei „Luxuslärm and friends“ dabei sein. „Eine riesige Ehre und Chance für uns“, sagt Nina Finkhaus.

Es sei guter Deutsch-Rock, was sie machen, sagt Nina Finkhaus. Die Texte stammen aus ihrer eigenen Feder. Jahrelang hat sie reproduziert, gesungen, was es schon gab, was vorgegeben war. In irgendwelchen Formationen. Bei Finka tickt die Uhr für sie jetzt anders. „Viel authentischer“, sagt Robin Hamann, „sie schreibt auf, was sie wirklich erlebt oder fühlt.“ Im Song „Erinner dich“ verarbeitet sie zum Beispiel Erfahrungen mit ihrer Urgroßmutter. Es geht um Demenz. Ein Lied gegen das Vergessen.

Deutsch-Rock machen viele. Das Becken ist riesig und die meisten schwimmen in die gleiche Richtung. „Wissen wir“, sagt Finkhaus, „aber wir haben das Potenzial, ganz anders zu klingen als andere.“ So wie ihre Vorbilder Luxuslärm das hingekriegt haben, wollen auch sie ihre eigene Note verbreiten. „Aber dafür müssen wir spielen, spielen, spielen. An vielen Orten, vor unterschiedlichen Menschen.“ Du bist eben trotz CD im Fachmarkt-Regal und Präsenz in sämtlichen Download-Portalen immer noch eine kleine Nummer, solange die Menschen nicht rumerzählen, dass sie eine tolle Band auf dem Stadtfest, in einem Hinterhof oder bei einer Jubiläumsfete gehört haben. Die Mundpropaganda bleibt trotz aller Digitalität immer noch die verlässlichste Verbreitungswaffe.

Repertoire wird erweitert

Am 2. August spielen sie bei einer Unplugged-Reihe in der Volme-Galerie, am 10. August auf dem Springefest und am 30. August im Sauerlandpark in Hemer bei „Luxuslärm and friends“. Nicht schlecht für den Anfang.

Das Quartett wird komplett durch Michael Dluzak (Drummer) und Jens Dahme (Gitarre). Vier völlig unterschiedliche Menschen, die aus ebenso unterschiedlichen Projekten zusammengekommen sind. „Wir haben uns irgendwie gesucht und gefunden“, sagt Nina Finkhaus.

Jetzt haben sie zu tun. Wer vorwärts kommen will, darf musikalisch nicht rasten. „Repertoire erweitern“, gibt Robin Hamann die Marschroute aus. Neue Melodien, neue Texte. Der Anfang ist gemacht. Die EP steht im Regal.