Dortmund. .

Lange ist es gut gegangen — aber jetzt ist mit „Rock in den Ruinen“ Schluss. Zumindest für 2014. Für das kleine Dortmunder Rock-Festival war es immer schwerer geworden, zugkräftige Bands und finanzstarke Sponsoren zu finden. Der Umzug von der Hohensyburg nach Phoenix West hat das Budget gesprengt.

Seit 1995 war das „Rock in den Ruinen“ ein fester Termin im Dortmunder Musikjahr. Aber im Jubiläumsjahr 2014 wird getrauert statt gefeiert: Eine 20. Ausgabe des Rock-Festivals wird es erst einmal nicht geben.

Lange hatte es Rätselraten um die Zukunft des Dortmunder Alternative-Festival gegeben. Anders als in den Vorjahren war von den Organisatoren kein Termin bekanntgegeben worden. Normalerweise war schon Ende Dezember alles in trockenen Tüchern. Das letzte Lebenszeichen auf Facebook war der bedeutungsschwangere Post: „Allen Fans und Freunden ein schönes Weihnachtsfest. Wir melden uns Anfang des Jahres mit Neuigkeiten.“ Und keine Antwort auf die Frage: „Wer kommt denn nun in diesem Jahr? Habt ihr schon Neuigkeiten zu verteilen?“

Kosten stiegen um das Sechsfache

Aber am Ende mangelte es am Geld. Es fehlten einfach Sponsoren, heißt es seitens der Organisatoren. Bis zuletzt habe man alles versucht, das Festival zu retten. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, erklärt Veranstalter Patrick Arens. Hauptgrund für die Absage: Der Umzug von der Hohensyburg nach Phoenix West habe die Kosten in die Höhe getrieben, erklärt Arens. Die Ausgaben seien um das Sechsfache gestiegen. Der Umzug musste aber sein, da das Gelände um die Hohensyburg nur einen Zuweg habe. Nach dem Loveparade-Unglück sei das nicht mehr genehmigungsfähig gewesen.

2015 wolle man wieder durchstarten — aber definitiv an einem anderen Ort. „Wir haben auch schon was im Auge“, so Arens. Zurück an die Hohensyburg führe der Weg nicht. Zudem wollen die Veranstalter das Festival zurück zu den Wurzeln führen: 1995 war man als kleines Newcomer-Festival gestartet.

Und der Name war damals noch Programm: Veranstaltungsort war die Ruine der Hohensyburg. Wegen der Lagen am Steilhang kam es aber immer wieder zu kleineren Unfällen an den Klippen, bei denen meist auch Alkohol im Spiel war.

2011 zog das Festival dann ein paar Ruinen weiter — nach Phoenix-West in den Schatten des alten Hochofens von Hoesch. Hier war die Infrastruktur einfach besser. Außerdem erhofften sich die Organisatoren damit mehr Öffentlichkeit.

Organisiert wurde das Festival bis 2011 vom SPD-Ortsverein Syburg und den Jusos aus Hörde. Als Dank für ihr jahrelanges Engagement wurden die Genossen sogar mit dem Wilhelm-Dröscher-Preis der Bundes-SPD ausgezeichnet.