Kückelhausen. . Es ist die größte, nicht kommerzielle Ausbildungsmesse Deutschlands, die gestern an die 5000 Menschen nach Kückelhausen lockte. Ab dem späten Morgen tummelten sich allein 2300 Schüler auf dem Gelände des SIHK-Bildungszentrums sowie des benachbarten Kompetenz­zen­trums der Kreishandwerkerschaft.

Es ist die größte, nicht kommerzielle Ausbildungsmesse Deutschlands, die gestern an die 5000 Menschen nach Kückelhausen lockte. Ab dem späten Morgen tummelten sich 2300 Schüler, die zeitlich getaktet mit Sonderbussen anrückten, auf dem Gelände des SIHK-Bildungszentrums sowie des benachbarten Kompetenz­zen­trums der Kreishandwerkerschaft. Ab dem frühen Nachmittag war das Areal dann zusätzlich für die Allgemeinheit – sprich für Eltern und Interessierte – freigegeben.

20 Lotsen standen parat

Soviel vorweg: Es war gut, dass es Lotsen gab. 20 junge Leute in blauen T-Shirts samt „Lotsen“-Aufschrift standen manch überfordertem Besucher zur Seite. Denn nicht alle Schüler und Interessierte fanden sich mit dem Übersichtsplan und der in kleiner Schrift gedruckten Unternehmer-Teilnehmerliste zurecht und erreichten auf Anhieb den gesuchten Wunschbetrieb. Da konnte ein Lotse schon mal längeres Umher­irren verhindern.

Auf der Suche nach Ständen, an denen ihre Wunschberufe vorgestellt werden, waren auch Saskia und Samantha. Wobei die beiden Schülerinnen der Gesamtschule Eilpe noch kein allzu klares Bild von ihrer beruflichen Zukunft hatten. „Medien-Design oder so etwas – das würde mich interessieren“, verriet die 15-jährige Saskia, während sich ihre Freundin Samantha eher „irgendwas Künstlerisches“ vorstellen könnte. „Maskenbildnerin oder Fotografin vielleicht. Aber man kann sich hier ja auch erst einmal einen Überblick verschaffen“, so die 14-Jährige.

Sie waren Ansprechpartner auf Augenhöhe, die „echten“ Azubis, die an den Ständen ihrer Arbeitgeber über ihre Ausbildung erzählten. Wie Irina Kaiser, die derzeit ihr erstes Lehrjahr zur Fachkraft für Systemgastronomie bei McDonalds in der Innenstadt absolviert. „Ich muss alle Stationen durchlaufen. Küche, Kasse, Café. Die Ausbildung ist total abwechslungsreich, aber echt stressig“, so die 21-Jährige. Und weiter: „Als Gast hab’ ich früher oft gedacht, ;Mensch, sind die Mitarbeiter langsam’, aber heute weiß ich, dass wir alle echt Vollgas geben. Die Arbeit ist anstrengend, aber der Tag vergeht wie im Flug.“ Die aufgeschlossene junge Frau, die begleitend zur Ausbildung im Fast-Food-Restaurant das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg besucht, hatte auch noch einen Tipp für Noch-Schüler parat: „Das ist echt ein geeigneter Job für Schüchterne. Man kommt ganz schnell aus sich heraus.“

150 Berufsbilder

133 Unternehmen und Institutionen informierten an 103 Ständen über Ausbildungsangebote in den Bereichen Industrie, Dienstleistung, Einzelhandel und Handwerk. Auch Behörden wie Finanzamt und Polizei, ferner SIHK, Arbeitgeberverbände und Bildungsträger waren vor Ort.

Auf rund 6000 qm Fläche drinnen und draußen wurden 150 Berufsbilder vorgestellt.

Dehoga-Gemeinschaftsstand

Am Gemeinschaftsstand des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) informierten außerdem auch Mitarbeiter der Hotels/Restaurants Arcadeon, Dresel und Zweibrücker Hof über „Karriere in Gastronomie und Hotelerie“.

„Ich hätte nicht gedacht, dass man auch tatsächlich so viel von den Baustellen sieht“, verriet Fabian Schuster. Der junge Mann hat in einem halben Jahr seine Ausbildung zum Bauzeichner im Ingenieur-Büro Quast beendet und wird dann auch übernommen. „Vor Beginn der Ausbildung musste ich mich für eine Fachrichtung entscheiden“, blickt der mittlerweile 23-Jährige zurück. „Da mir das Gestalterische weniger liegt, hab’ ich die Richtung Ingenieurbau gewählt. Da geht es mehr um Konstruktion und die Auswahl von Baustoffen.“

„Schön, dass erstmals auch zahlreiche Abiturienten die Messe besuchen“, unterstrich Erik O. Schulz, Geschäftsführer der mitveranstaltenden Agentur Mark, beim Rundgang über das Messegelände. „Duales System meint heutzutage nämlich nicht mehr nur Betrieb und Berufsschule, sondern auch Betrieb und Studium.“