Hagen-Mitte. . Drei Studentinnen haben ein Konzept für einen Klima-Spaziergang durch die Hagener Innenstadt vorgelegt. In einem Workshop soll die Idee vertieft werden. Das Projekt ist eingebettet in die Klimapatenschaft zwischen Portmore (Jamaika) und Hagen.
Der erhobene Zeigefinger kann erschrecken. Und das wollen Julia Fuchs, Lisa Nielen und Phillipa Richetts-Edmund nicht. Sie wollen das Bewusstsein der Menschen ändern. Weil die drei Studentinnen überzeugt sind, dass das der einzige Weg ist, der zum Ziel führt. Und das ist ein Planet Erde, der von seinen Bewohnern wieder mit Respekt behandelt wird. Also starten sie in Hagen: mit einem Klima-Spaziergang.
Das grobe Konzept haben Julia, Lisa und Phillipa, die im Rahmen der Klimapatenschaft zwischen Hagen und Portmore (Jamaika) im Umweltamt arbeiten, in den letzten Wochen entwickelt. „Der Ausstoß von CO2 hat etwas mit unserem Verhalten und unserem Konsum zu tun“, sagt Julia Fuchs, „wir sind mitverantwortlich für die Folgen des Klimawandels hier und in anderen Ländern.“
Vom Ziel weit entfernt
Zehn Tonnen CO2 verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Erst bei einem Wert von zwei Tonnen kann es gelingen, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. „Davon“, sagt Julia Fuchs, „sind wir noch weit entfernt.“
Klima-Stadtführer werden in Workshop ausgebildet
Klima-Stadtführer werden bei einem Workshop in Zusammenarbeit mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz im Allerwelthaus vom 20. bis zum 22. Juni ausgebildet.
Anmeldung und weitere Infos unter der E-Mailadresse meike.ortmanns@bundjugend.de.
Ehrenamtliche werden noch gesucht.
Also wollen sie die Hagener sensibilisieren und Wege zu diesem Ziel aufzeigen. „Wir wollen Wissen vermitteln“, erklärt Lisa Nielen, „und dabei soll der Spaziergang auch noch Spaß machen.“
Start am Hauptbahnhof
Start ist am Hagener Hauptbahnhof. Hier steht die Frage im Fokus, mit welchem Verkehrsmittel man bei einem CO2-Ausstoß von 0,5 Gramm wie weit reisen kann. Und ohne zu viel zu verraten: Zumindest die Autos, die über den Graf-von-Galen-Ring rauschen, zählen nicht zu den Siegern.
Um Energie und unseren Umgang damit geht es an der Ladestation vor der ehemaligen Mark-E-Hauptverwaltung, um eine möglichst CO2-günstige Ernährung am Allerwelthaus. „Vegane und vegetarische Ernährung schneiden da wesentlich besser ab als eine fleischreiche“, so Lisa Nielen, „aber auch für Vegetarier bleibt die Frage, ob man im Winter unbedingt Erdbeeren aus Israel essen muss.“
Teilen lernen
Letzte Station ist bislang die Stadtbücherei auf der Springe. „Im Grunde eine vorbildliche Einrichtung“, sagt Julia Fuchs, „man leiht Dinge aus, teilt sie statt Neues zu konsumieren. Von solchen Angeboten sollte es viel mehr geben.“
Letzte Station bislang, weil die Studentinnen einen Workshop veranstalten, in dem es darum geht, weitere Stationen zu finden und Menschen auszubilden, die die Führungen übernehmen.