Hagen-Dahl. Auf den Höhen im Hagener Süden könnten bis zu sechs Bürgerwindräder entstehen. Noch stehen allerdings Prüfungen aus. Realisieren wollen die neuen Anlagen die Bürgerwind Hagen Süd GbR und der Energieversorger Mark-E.

Nachhaltigkeit, so sagen sie, hat auf den Höhen im Hagener Süden eine lange Tradition. „Viele hier sind Land- und Forstwirte“, sagt Christian Rose, „da ist man es gewohnt, über Generationen hinweg zu denken.“

So mag es daran liegen, dass er und 15 weitere Landbesitzer sich für eine nachhaltige Energiegewinnung einsetzen wollen. Mit der Bürgerwind Hagen-Süd GbR, die ganz eng mit dem Energieversorger Mark-E kooperiert, wollen sie weitere Windräder entlang der Autobahn 45 realisieren.

Viele Fallen

Die Planungsphase läuft. Die aber ist langwierig und birgt viele Fallen. Wie zum Beispiel den Schwarzstorch, der den Breckerfelder Windkraftplänen auf der Höhe gegenüber einen Strich durch die Rechnung machte. Eine Artenschutzprüfung, die klärt, welche Tierarten eventuell durch neue Windkraftanlagen beeinträchtigt werden könnten, läuft gerade über die gesamte Vegetationsperiode. Ergebnis offen. „Aber bislang sind keine kritischen Brutplätze gefunden worden“, sagt Uwe Haring von der Projektentwicklung regionale Windkraft der Mark-E. Am Ende der Planungsphase soll eine Änderung des Flächennutzungsplan den Weg für neue Anlagen frei machen.

Informationsveranstaltung am Donnerstag

Begleitet wird das Vorhaben über die BB-Wind, eine Tochter des Landwirtschaftsverbandes. Weitere Informationen im Internet unter www.bbwind.de.

Die Bürgerwind Hagen Süd GbR informiert am Donnerstag, 5. Juni, ab 19 Uhr, im Hotel Kehrenkamp, Delsterner Straße 172, über das Projekt.

Sechs könnten die Bürgerwind Hagen-Süd und die Mark-E gemeinsam realisieren. Zumindest theoretisch. Drei Zonen (mit Raum für eine, zwei bzw. drei Anlagen) haben die Entwickler, die ihre Zusammenarbeit in einem Vertrag besiegelt haben, im Auge. „Wo und wie viele Anlagen entstehen – das ist abhängig von den Prüfungen, die laufen und noch getätigt werden müssen“, sagt Rose. Und am Ende auch vom Geld.

Kosten und Rendite geteilt

Rund vier Millionen Euro kostet eine Anlage mit einer Gesamthöhe von bis zu 150 Metern. Planungs- und Investitionskosten teilen sich Bürgerwind und Enervie. Gleiches gilt später einmal für etwaige Renditen, die die Anlagen abwerfen sollen. Wie hoch die einmal liegen, ist offen. Nur so viel: „Die Windhäufigkeit lässt den Schluss zu, dass man hier gute Projekte auf den Weg bringen kann.“

Damit das funktioniert, sollen die Bürger mit ins Boot geholt werden. „Wir wollen verschiedene Stufen anbieten“, so Christian Rose, „die Duldung der Anlagen ist die erste, ehrenamtliche Mitarbeit eine zweite, die Beteiligung über die Bürgerenergiegenossenschaft eine dritte, und schließlich kann man sich in größerem Umfang als Kommanditist einbringen.“

Patrner in der Region

Auf diese Beteiligungsformen baut auch die Mark-E. „Wir wollen bewusst in der Region mit Partnern arbeiten“, erklärt Haring, „wenn es gelingt, die Menschen vor Ort mitzunehmen, lassen sich solche Projekte wesentlich besser entwickeln.“

Daneben will das Bündnis möglichst auf heimisches Wissen setzen. „Wir wollen Wertschöpfung und Gewerbesteuer vor Ort halten“, sagt Christian Rose, „von uns bringt niemand sein Geld auf die Malediven.“