Hagen. . Die SPD hat bei der Europwahl in Hagen als klar stärkste Kraft abgeschnitten. Sie erreichte 39,4 Prozent der Stimmen. Die CDU kam auf 30,4 %. Es folgen Grüne (7,9%), AfD (6,3%), Linke (5,2 ), FDP (3,4%), Piratenpartei (1,3%) und Pro NRW (1,2%).

Beide haben den Sonntag entspannt angehen lassen, im Kreise der Familie und mit Parteifreunden. Dann ging’s auf ins Wahllokal und abends ins Rathaus. Denn tatsächliche Chancen, ins EU-Parlament einzuziehen, hatten weder Nesrin Öcal (SPD) noch Alexander Plahr (FDP). Was nicht bedeutet, dass sich beide nicht stark gemacht haben (und auch weiterhin machen wollen), den europäischen Gedanken auch in Hagen zu verfestigen.

Nesrin Öcal (Listenplatz 60) kommentierte das EU-Wahlergebnis der Hagener SPD als ausgezeichnet. „Es ist für uns die Bestätigung, dass unsere Vorstellungen von einem sozial gerechteren Europa, das sich um die Interessen der Menschen und nicht nur um das Interesse der Banken kümmert, richtig sind“, so die 25-Jährige. „Europa muss demokratischer werden und ein Initiativrecht haben“, fordert die Juristin. Dass Kommunal- und Europawahl in NRW auf einen Termin fielen, sieht Nesrin Öcal als klaren Vorteil.

Zeitgeist nicht getroffen

Die Termindopplung bewertete Alexander Plahr dagegen als nicht optimal. Viele Bürger würden die Kommunal- wie auch die EU-Wahl als ,kleine’ Wahlen ansehen und sich deshalb den Weg zur Wahlurne sparen. „Die Europa-Wahl ist für viele nur ein Nebenschauplatz. Viele glauben, dass man auf europäischer Ebene eh’ nichts beeinflussen kann – ein bisschen wie beim Wetter.“ Es sei jedoch enorm wichtig, dass die Menschen spüren, dass sie doch mitbestimmen können: „Eine Entbürokratisierung ist notwendig.“

Für Alexander Plahr war im Grunde klar, dass er mit Listenplatz 21 nicht ins europäische Abgeordnetenhaus einziehen kann, „dafür hätten die Liberalen an die 20 Prozent erreichen müssen.“ Das magere Ergebnis der Hagener FDP spiegele in etwa den Bundestrend wider: „Ich bin mit der undifferenzierten FDP-EU-Kampagne unzufrieden. Damit hat man den Zeitgeist einfach nicht getroffen. Ich bin überzeugter Europäer, aber einiges, was in Brüssel und Straßburg falsch läuft, muss auch angesprochen werden.“ Plahr (34) war vor Jahren bereits schon in Brüssel im Einsatz – als Vorsitzender der Europäischen Jungen Liberalen.