Hagen. . Immerhin kandidieren zwei Hagener für das Parlament in Straßburg. Sowohl Nesrin Öcal (SPD) als auch Alexander Plahr (FDP) besitzen aber keine realistische Chance auf den Einzug ins europäische Abgeordnetenhaus.

Neben den mit Spannung erwarteten Kommunalwahlen droht die parallel stattfindende Wahl zur Europäischen Union in der öffentlichen Wahrnehmung unterzugehen. Dabei kandidieren immerhin zwei Hagener für das Parlament in Straßburg. Sowohl Nesrin Öcal (SPD) als auch Alexander Plahr (FDP) besitzen aber keine realistische Chance auf den Einzug ins europäische Abgeordnetenhaus.

Die 25-jährige Nesrin Öcal, die im vergangenen Jahr ihr juristisches Staatsexamen mit Auszeichnung bestand und derzeit als Referendarin am Landgericht Hagen tätig ist, gilt als ausgewiesene Europa-Expertin in den Reihen der Hagener SPD. Seit 2009 in der Partei, gehört sie inzwischen dem Vorstand des Unterbezirks an und ist Vorsitzende der Hagener Jusos. Ihre Karriere ist eng verknüpft mit dem Aufstieg von Timo Schisanowski zum Parteichef. Obwohl auf Platz 60 der SPD-Bundesliste aussichtslos platziert, versteht sie sich als Ansprechpartnerin der Hagener Bürger in europäischen Fragen: „Die Europa-Politik ist mein Feld, für das ich mich verantwortlich fühle.“ Sollte die SPD-Abgeordnete Birgit Sippel, deren Einzug ins EU-Parlament als sicher gilt, ihr Mandat niederlegen, würde Nesrin Öcal mit sofortiger Wirkung nachrücken.

Einsatz für Datenschutz und Bürokratieabbau

Auch Alexander Plahr (34) gibt sich keinen Illusionen hin, Platz 21 auf der FDP-Liste wird nicht reichen, um ins europäische Abgeordnetenhaus einzuziehen (derzeit stellen die Liberalen zwölf Mitglieder). Innerhalb seiner Partei genießt der selbstständige Softwareentwickler und Ehemann der ebenfalls in der FDP engagierten Ratsfrau Kathrin Helling-Plahr, deretwegen er vor einigen Jahren von Neuss nach Hagen zog, durchaus Statur, denn er ist der Spitzenkandidat der Jungen Liberalen (Julis) und macht in dieser Rolle Wahlkampf in ganz Deutschland.

Plahr setzt sich vor allem für Datenschutz und Bürokratieabbau ein. Mit Nesrin Öcal verbindet ihn die Erkenntnis, dass die in Brüssel und Straßburg getroffenen Entscheidungen immer stärkeren Einfluss auf das Alltagsleben der Menschen in Deutschland gewinnen und die Teilnahme an der Europawahl schon aus diesem Grund für jeden Bürger selbstverständlich sein sollte.