Hagen. Die Hagener Berufsfeuerwehr hat zehn Menschen aus einem brennenden Mehrfamilienhaus in Wehringhausen gerettet. Den Ermittlungen der Kriminalpolizei zufolge scheint der Brand fahrlässig entzündet worden zu sein. Besonders bedrohlich für die Bewohner war vor allem die Rauchentwicklung.

Dem schnellen und professionellen Eingreifen der Berufsfeuerwehr haben zehn Menschen vermutlich ihr Leben zu verdanken. Die Feuerwehr rettete sie aus einem Mehrfamilienhaus in Wehringhausen, in dem der einzige mögliche Fluchtweg durch das Treppenhaus infolge eines Feuers im Hochparterre vollständig verqualmt und unpassierbar geworden war. Nach der dramatischen Bergung wurden die Betroffenen in Hagener Krankenhäuser eingeliefert und untersucht, konnten aber, bis auf eine Dialysepatientin, bei der mögliche Auswirkungen des eingeatmeten Rauchgases auf ihren Gesundheitszustand abgewartet werden sollten, allesamt wieder entlassen werden.

Das Feuer war gegen 7.30 Uhr in der Wohnung einer 27-jährigen Frau ausgebrochen. Ersten Ermittlungen der Kripo zufolge scheint der Brand fahrlässig entzündet worden zu sein. Als die Feuerwehr in der Paschestraße eintraf, schlugen die Flammen bereits aus dem Fenster der Wohnung. Weitaus bedrohlicher für die weiteren Bewohner war jedoch die starke Rauchentwicklung, die ihnen die Flucht aus dem Haus verwehrte.

Ordnungsamt bot Unterstützung an

Einige Feuerwehrmänner stürmten daraufhin mit Atemschutzgeräten das Treppenhaus hinauf und zogen den eingeschlossenen Menschen sogenannte Fluchthelfer über. Dabei handelt es sich um orangefarbene Überzüge aus flammenhemmendem Material mitsamt Gesichtsmaske und Atemfilter. Sodann leiteten die Einsatzkräfte die verängstigten Bewohner ins Freie. Eine Mitarbeiterin des Tierheims nahm zwei Katzen, die ebenfalls nach draußen gebracht wurden, in ihre Obhut.

Zweiter Großeinsatz

Das Feuer in der Paschestraße war der zweite Großeinsatz für die Hagener Feuerwehr innerhalb einer Woche.

Am Donnerstag mussten zwei Mehrfamilienhäuser am Bahnhof nach einem Kellerbrand evakuiert werden.

Die Ursache dieses Feuers steht noch nicht fest.

Nach Angaben der Feuerwehr ist nicht nur das Hochparterre, in dem das Feuer ausbrach, sondern das gesamte Haus wegen des Rußniederschlags und der Rauchschäden unbewohnbar. Mitarbeiter des Ordnungsamtes nahmen Kontakt zu den Betroffenen auf und boten Unterstützung bei der Suche nach einer vorübergehenden Unterkunft an, doch alle Betroffenen gaben an, bei Verwandten und Freunden unterkommen zu können.

Die Höhe des Schadens ermitteln

Daniela Mönig, die Besitzerin des Gebäudes, zog bereits gestern einen Gutachter hinzu, um die Höhe des Schadens feststellen zu lassen und über eine Sanierung der Wohnungen zu beraten. „Die Wohnung, in der das Feuer ausbrach, ist total ausgebrannt“, teilte sie mit. Schon heute sollen die Aufräumarbeiten beginnen. In dem Haus befinden sich sieben Wohnungen, sechs sind derzeit vermietet.