Hagen. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnten alle Menschen, die durch das Feuer in der Eickertstraße in Lebensgefahr geraten waren, gerettet werden. Eine Katze kam allerdings ums Leben. Die Betroffenen behielten ihr Leben, verloren aber ihr Zuhause. Das Gebäude ist nicht mehr bewohnbar.

Es waren dramatische Szenen, die sich in der Nacht zum Montag am Remberg abspielten. In dem Mehrfamilienhaus an der Kreuzung von Eickertstraße und Totenhofweg brannte es lichterloh, Bewohner waren auf die Balkone geflüchtet und schrien um Hilfe. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnten schließlich alle Menschenleben gerettet werden, lediglich eine Katze kam zu Tode. Allerdings verloren die Betroffenen ihr Zuhause, das Gebäude ist nicht mehr bewohnbar.

Es war kurz vor 4.30 Uhr, als Yvonne Klose (38) von einem knisternden Geräusch geweckt wurde: „Ich glaubte zunächst, da schmurgele ein Kabel durch.“ Als sie ans Fenster ihrer Wohnung im dritten Stock trat, sah sie jedoch eine mächtige Qualmwolke aufsteigen. Geistesgegenwärtig weckte sie ihre Kinder (18, 11), alarmierte die Feuerwehr, nahm ihren Hund auf den Arm und rettete sich nach unten ins Freie: „Ich habe an allen Türen geklingelt und geschrien: Es brennt!“

Ursache des Feuers ist noch unklar

Doch die meisten Nachbarn wurden erst wach, als das Treppenhaus durch Flammen und Rauch bereits unpassierbar geworden war. Nach ersten Erkenntnissen der Kripo muss das Feuer im ersten Stock ausgebrochen sein – warum, ist noch unklar. Auf jeden Fall vernichteten die Flammen die Wohnung von Anka Büscher und breiteten sich bald auf das restliche Haus aus, die Hitze ließ die Fensterscheiben bersten.

Die ehemalige Friseurunternehmerin floh auf den Balkon, wo sie von der Feuerwehr mittels einer Leiter geborgen wurde, anschließend kam sie mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. „Ihre Haare sind teilweise verbrannt, ich war wie paralysiert“, beschrieb ihr Mann Thomas Büscher die Minuten, als er seine Frau in der Notaufnahme wiedersah.

Von Flammen eingeschlossen

Auch Franziska Moll musste von der Feuerwehr per Leiter aus dem zweiten Stock gerettet werden. Als die schwangere Frau bemerkte, dass sie von den Flammen eingeschlossen war, hatte sie ihren Vater angerufen: „Sie schrie, sie komme nicht mehr aus der Wohnung raus“, schildert Joachim Moll (47) die nächtlichen Schreckensminuten, ehe er sich ins Auto setzte und zum Brandort eilte, wo seine Tochter zu seiner Erleichterung von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht wurde: „Die Einsatzkräfte haben hervorragende Arbeit geleistet, dass muss man wirklich erwähnen“, atmete der erlöste Vater auf.

Notfallseelsorger vor Ort

Insgesamt holten die Einsatzkräfte vier Menschen mit Leitern aus dem Haus und retteten zudem einigen Katzen das Leben. Die Wohnung im ersten Stock, in der das Feuer vermutlich ausgebrochen ist, wurde beschlagnahmt, doch auch die übrigen acht Wohnungen sind durch Hitze, Flammen, Ruß und Löschwasser derart beschädigt, dass die Betroffenen sich nach einer anderen Bleibe umsehen müssen.

In der Brandnacht wurden sie in einem Bus betreut, ein Notfallseelsorger kümmerte sich um sie. Drei Bewohner kamen wegen Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Der Sachschaden dürfte im sechsstelligen Bereich liegen, Kripobeamte und ein Sachverständiger haben die Ermittlungen übernommen.