Hagen. Wird die Stadt Hagen ihre Vorkaufsrechtskarte hinsichtlich der bislang von der RWE gehaltenen Aktien an der Enervie AG zücken? Um diese Frage politisch zu beantworten, müssen die Fraktionen jetzt unter höchstem Zeitdruck entscheiden.
Denn der ursprüngliche, ohnehin äußerst knappe Zeitplan ist gestern erneut nach hinten verschoben worden. Die zunächst für den 29. April zu diesem Thema angesetzte Sondersitzung des Rates wird jetzt erst am Dienstag, 6. Mai, stattfinden.
Neuer Gutachter gestern beauftragt
Nachdem der ursprünglich ausgeguckte Gutachter, der zu offenen Sachfragen noch eine Expertise erstellen sollte, plötzlich mit dem Hinweis auf Interessenskollisionen abgesprungen war, wurde erst gestern ein Alternativbüro beauftragt, potenzielle Chancen und Risiken aufzuarbeiten. Bis zum 30. April wird für gut 30.000 Euro die Duisburger Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF Fasselt Schlage versuchen, die Punkte zu klären. Die Mandatsträger werden am 2. Mai im Rahmen einer nicht-öffentlichen Informationsveranstaltung die Chance erhalten, noch Details abzuprüfen.
Seit dem 14. März ist den Enervie-Aktionären bekannt, dass die RWE ihr Paket für 60 Millionen Euro an Remondis veräußern möchte. Seitdem läuft die Acht-Wochen-Frist, mögliche Vorkaufsansprüche anzuzeigen. Bis zum 12. Mai müssen sich die Anteilseigner erklären.