Hagen. . Wie verhalten sich die zehn anderen Kommunen, die Anteile am Hagener Energieunternehmen Enervie halten, im Poker um die RWE-Aktien ? Werden Sie Ihr Vorkaufsrecht ausüben? Die Stadtedaktion hat nachgefragt.
Auch hat die Stadt Hagen noch keinen Auftrag an einen Experten vergeben können, der die Vor- und Nachteile eines möglichen Kaufs der RWE-Anteile an Enervie bewerten soll. Das Zeitfenster vor der Sonderratssitzung am 29. April wird also immer enger. Doch was machen eigentlich die anderen Anteilseigner?
Werden sie ihr Vorkaufsrecht ausüben und sich so ihren Teil der zum Verkauf stehenden RWE-Aktien (19,06 Prozent an der Enervie-Gruppe) sichern? Denn neben der Stadt Hagen sitzen noch zehn weitere Kommunen im Boot.
„Bei uns gibt es noch keinen Fahrplan“
Die Stadt Lüdenscheid ist mit 24,12 Prozent nach Hagen (42,66 Prozent) der zweitgrößte Enervie-Anteilseiger: „Wir haben bislang keine Entscheidung getroffen“, so eine Sprecherin von Bürgermeister Dieter Dzewas. Die Stadt Altena hält 4,4 Prozent. „Bei uns gibt es noch keinen Fahrplan“, so Bürgermeister Andreas Holstein. Da man aber – zumindest im ersten Schritt – nur ein Zugriffsrecht auf einen sehr kleinen Anteil der RWE-Aktien habe, sei dies nicht strategisch entscheidend.
Die Stadt Plettenberg (2,77 Prozent) sei „noch in der politischen Diskussion“, so Bürgermeister Klaus Müller. Gleiches gelte für die Stadt Halver (1,69 Prozent), so Bürgermeister Bernd Eicker. Daher gebe es keine Stellungnahmen.
Noch nicht entschieden
Anders dagegen in Schwerte (1,32 Prozent): „Die Stadt wird das Vorkaufsrecht nicht ausüben“, so Kämmerer Peter Schubert. Gleiches gilt für die Stadt Herdecke (0,17 Prozent). Aufgrund der sich weiter verschlechternden Haushaltslage, werde das Vorkaufsrecht nicht ausgeübt, so Beigeordneter Frank Zagler. Die Gemeinde Schalksmühle (0,79 Prozent) hat noch nicht entschieden. Die Tendenz ist aber klar: „Wir werden wohl nicht kaufen“, so Bürgermeister Jörg Schönenberg.
Die Stadt Meinerzhagen (0,64 Prozent) werde am 5. Mai im Rat abstimmen, so Bürgermeister Erhard Pierlings. Keine Rückmeldung gab es bislang aus der Stadt Kierspe (0,78 Prozent) und der Gemeinde Herscheid (0,64 Prozent).