Hagen. Als „Katastrophe“ wertet SPD-Ratsfraktionsvorsitzender Krippner die Informationspolitik des scheidenden CDU-Oberbürgermeisters Jörg Dehm zum Verkauf der Enervie-Aktien durch RWE.

Als „Katastrophe“ wertet die SPD-Ratsfraktion die Informationspolitik des scheidenden CDU-Oberbürgermeisters Jörg Dehm zum Verkauf der Enervie-Aktien durch RWE. „Auch wenn der OB immer amtsmüder wird, muss er die Politik zeitnah über Vorgänge informieren, die Auswirkungen auf unsere Stadt und die Töchterunternehmen haben können“, kritisiert Fraktionschef Krippner.

Dehm hatte am Freitag vor zehn Tagen schriftlich mitgeteilt, dass das private Entsorgungsunternehmen Remondis AG die von RWE gehaltenen Aktien (19,06 Prozent) an Enervie übernehmen wolle und der Politik eine zeitnahe Unterrichtung zugesagt. „Es ist nun mehr als eine Woche vergangen und bis heute ist rein gar nichts geschehen, außer dass wir bereits Zahlen und Fakten der Presse entnehmen konnten. Das geht so nicht“, bemängelt Krippner.

Zahlreiche Fragen offen

Zahlreiche Fragen, die mit dem möglichen Einstieg des Lünener Unternehmens in Hagen aufkommen, müssten beantwortet werden. Immerhin handele es sich bei Remondis um das größte privat geführte Unternehmen der Abfall- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Mit Energiegewinnung und Verteilung, so Krippner, habe das Unternehmen bisher keinerlei Erfahrung.

Damit werde Spekulationen freier Lauf gelassen, dass Remondis mit dem Kauf der Enervie-Aktien einen Fuß in der Hagener Tür haben möchte, um sich später auch die Hagener Abfallentsorgung und die Wasserversorgung einzuverleiben. Es müsse schnell geklärt werden, ob der Verkauf durch ein Vorkaufsrecht der Stadt – beispielsweise durch die HVG – abgewendet werden könne.