Umspannwerk - Offener Brief an die Enervie. Liebe Enervie. Ist damit endgültig die Katze aus dem Sack und nach Monaten des Schweigens klar, dass auch Enervie das 380-KV-Umspannwerk auch ohne Alternativprüfung in Garenfeld und damit vor der Nase seiner 1700 Kunden sieht ? Warum wird ausschließlich von einem „Ausbau Garenfelds“ gesprochen und nicht etwa von einem „Umbau“ oder noch besser nur „Anschluss“? Diese Formulierung wäre ergebnisoffen...

Gegen einen Anschluss haben sich die Garenfelder und die Menschen unter Strom bisher gar nicht ausgesprochen. Niemand hat bezweifelt, dass die Enervie-Kraftwerke unwirtschaftlich sind und deshalb billigere, zugekaufte Energie ins Netz muss. In diesem Zusammenhang stellen wir die Frage nach einem geeigneteren Standort. Dazu muss es eine belastbare Alternativprüfung geben. Weiterhin muss man die Frage stellen, ob für die Erhöhung der Anschlusskapazität von rund 300 Megawatt überhaupt ein derartig monströses Umspannwerk nötig ist, oder ob es hier im Land der Ingenieurskunst nicht wesentlich intelligentere Lösungen gäbe?

An dieser Stelle würden wir Enervie, mit seinem Netz-Know-how, erneut die Einladung aussprechen sich an solchen smarten Lösungsansätzen mit entsprechendem Engagement zu beteiligen. Denn eine schnelle Lösung, das ist dem Artikel klar zu entnehmen, ist ja im Interesse von Enervie.

Für alle, die sich an dieser Stelle wieder an der Diskussion beteiligen möchten, ohne sich mit der Problematik bisher beschäftigt zu haben: Die meisten Garenfelder blicken bereits heute auf rund 24 Masten, fünf Stromtrassen, einen Netzknoten und ein Umspannwerk, was munter vor sich hin brummt. Hinzu kämen ein weiteres, viel größeres Umspannwerk – wohl eines der größten Bauwerke in Hagen – und die neue 380 KV Trasse mit bis zu 65 Meter hohen Masten, deren Spitzen ungefähr auf Höhe der Hohensyburg liegen werden. Mit dieser kumulierten Belastung dürfte Garenfeld zusammen mit Osterath die Spitzenposition unter den Verlierern der Energiewende einnehmen. Das wird hier niemand hinnehmen.