Hagen. . Die Volme-Galerie ändert ihre Pläne: Das frühere Horten-Gebäude, in dem noch bis zum Spätsommer Kaufhof und Saturn untergebracht sind, soll nun doch nicht abgerissen werden. Stattdessen plant die SEB Investment GmbH (Frankfurt) als Besitzerin eine Grundsanierung.

Die Fassade mit den typischen „Horten-Waben“ soll völlig neu gestaltet werden. Wer Saturn und Kaufhof auf der 13.000 Quadratmeter großen und auf vier Etagen verteilten Flächen beerben wird, ist noch unklar. Die Investitionssumme ist erheblich. Zu genauen Zahlen will sich SEB-Managerin Nicole Jekel nicht äußern. Nur soviel: „Sie liegen im hohen zweistelligen Millionenbereich.“

Plan mit 30 Läden vom Tisch

Vor fast genau einem Jahr hatte die Volme-Galerie noch andere Pläne verkündet: Demnach sollte das alte Horten-Gebäude abgerissen werden, um Platz für 30 neue Ladenlokale zu schaffen. Nun aber ein Strategiewechsel. „Wir sind froh, dass wir doch das bestehende Gebäude umbauen können“, so Nicole Jekel. „Damit können wir gut zehn Monate Bauzeit einsparen.“

Im Oktober werden die Bauarbeiten beginnen, im Spätherbst 2015 sollen sie dann abgeschlossen sein. Wie genau das Innenleben im alten Horten-Gebäude aussehen wird, wird sich erst endgültig entscheiden, wenn die Mieter feststehen. Vom Tisch ist die kleinteilige Variante mit 30 Shops. Laut Nicole Jekel gibt es zwei Varianten: Entweder es gibt einen großen Ankermieter, der den größten Teil der Fläche belegen wird. Oder aber zwei bis vier mittelgroße Geschäfte. Bei beiden Varianten sind aber noch einige kleine Ladenlokale vorgesehen.

Die Volme-Galerie ist eine große Baustelle: Nicole Jekel (SEB) und Center-Manager Markus Scheer.
Die Volme-Galerie ist eine große Baustelle: Nicole Jekel (SEB) und Center-Manager Markus Scheer. © WP Michael Kleinrensing

Um den alten Horten-Komplex besser an den neuen Teil der Volme-Galerie anzubinden, soll es mehrere neue Durchgänge von der Passage in die dann neu gestalteten Etagen geben. Dadurch werden einige Ladenlokale, die zum Teil aktuell leer stehen, verschwinden. Einige Einheiten könnten auch noch zusammengefasst werden, um sie besser vermarkten zu können. Wie gesagt, die Feinplanung steht aus, doch Nicole Jekel rechnet vor: „Gehen Sie davon aus, dass wir am Ende fünf bis sechs Anbieter verschiedener Größen mehr haben als bisher.“

Im Zuge der Umbauarbeiten soll auch der Eingang zur Badstraße neu gestaltet werden. So wie überhaupt in der bestehenden Einkaufsmeile der Volme-Galerie noch einmal reichlich Renovierungsarbeiten anstehen. Schon aktuell gibt es dort vorwiegend nachts Bauarbeiten. Mitte bis Ende Juli soll der erweiterte „Food Corner“ – also der Essensbereich – mit mehr Sitzmöglichkeiten eröffnet werden. Die Modekette H&M, die ihre Fläche erheblich vergrößert hat, will diese im Mai neu eröffnen. Die Laufwege in der Volme-Galerie sollen einen neuen Bodenbelag erhalten, zudem wird es eine neue Beleuchtung und auch ein neues Logo geben.

Renovierung nach zehn Jahren üblich

Dass rund zehn Jahre nach der Eröffnung bereits eine solch aufwändige Renovierung stattfindet, bewerten sowohl Nicole Jekel als auch Center-Manager Markus Scheer als üblich für solche Center. Ebenso will Jekel den Wegzug von Kaufhof-Sport (siehe Artikel unten) und Saturn (zieht in die neue Rathaus-Galerie) nicht negativ sehen: „Wir haben Kaufhof ja gekündigt. Wir haben nun einfach bessere Möglichkeiten, die Volme-Galerie weiter zu entwickeln.“ Dass der Umbau ab Oktober schon beschlossen ist, die festen Mietverträge aber noch fehlen, sei ebenfalls in der Branche ganz normal. Die SEB-Managerin zeigt sich völlig sicher, gute Mieter zu finden: „Wir sind überzeugt vom Standort Hagen. Die Besucherfrequenz in der Volme-Galerie ist sehr gut – auch im Vergleich zum Center am Potsdamer Platz in Berlin, das ich ebenfalls betreue.“

Sinn-Leffers kommt wohl nicht

Zu potenziellen Mietern ist Nicole Jekel noch nichts zu entlocken. Nur so viel zu Sinn-Leffers, der Hagener Modekette, die angekündigt hatte, wieder eine Innenstadt-Filiale eröffnen zu wollen.: „Das wäre natürlich ein Wunsch-Mieter für uns. Es gab auch Gespräche. Aber wir haben nicht den Eindruck, dass das Ziel von Sinn-Leffers derzeit wirklich verfolgt wird.“