Hagen. Einsatzwagen von Feuerwehr und Polizei werden nicht selten in Verkehrsunfälle verwickelt. Glücklicherweise bleibt es meist bei Bagatellschäden.

Schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres wurde ein Rettungswagen der Feuerwehr am Bergischen Ring in einen Unfall verwickelt. Ein 25-jähriger Rettungsassistent kollidierte Anfang Februar mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn mit dem BMW eines 62-jährigen Hageners, der aus der Hochstraße kam und bei dem Zusammenstoß leicht verletzt wurde.

Einsatzwagen von Feuerwehr und Polizei werden nicht selten in Verkehrsunfälle verwickelt. Veit Lenke, Hagens stellvertretender Feuerwehrchef, spricht von rund 20 Zusammenstößen pro Jahr: „Glücklicherweise bleibt es meist bei Bagatellschäden.“ Allerdings seien in den vergangenen drei Jahren auch fünf schwere Unfälle zu verzeichnen gewesen, bei denen Menschen verletzt wurden und/oder erheblicher Sachschaden entstand.

Feuerwehr wird regelmäßig geschult

Wegen des mit jeder Einsatzfahrt verbundenen Risikos werden alle Feuerwehrleute regelmäßig geschult. Zwar genießen Autos unter Blaulicht ein Sonderrecht, doch das bedeutet nicht, dass der Fahrer die Vorfahrt auf Biegen und Brechen erzwingen darf. „Wir sagen unseren Kollegen immer, sie sollen vorsichtig fahren“, so Lenke.

Mitglieder der Berufsfeuerwehr absolvieren ein Fahrsicherheitstraining auf einem Truppenübungsplatz, freiwillige Feuerwehrleute durchlaufen einmal pro Jahr eine theoretische Sonderschulung. Zudem wurden die Hagener Kameraden im vergangenen Jahr an einem Fahrsimulator unterrichtet. „Feuerwehrleute leben grundsätzlich gefährlich, wenn sie zu einem Einsatz ausrücken“, stellt Lenke nüchtern fest.

Fehler beim Rückwärtsfahren

Auch die Hagener Polizei verzeichnet pro Jahr gut 20 Unfälle (2013: 23, 2012: 21, 2011: 20), die wenigsten ereignen sich allerdings mit Blaulicht und Martinshorn. Der Klassiker seien Fehler beim Rückwärtsfahren, wenn Kollegen im Eifer des Gefechts schnell wenden wollten, berichtet Tino Schäfer, Sprecher des Polizeipräsidiums: „Die Kollegen sind angehalten, das Unfallrisiko so weit wie möglich zu minimieren.“

Bei Einsatzfahrten mit Blaulicht gelte ohnehin eine gesteigerte Sorgfaltspflicht, andere Verkehrsteilnehmer dürften möglichst nicht gefährdet werden. Wie bei Feuerwehrleuten ist auch bei Polizisten ein Fahrsicherheitstraining Teil der Ausbildung. Kommt es trotzdem zum Malheur, wird der Unfall aufgenommen – natürlich nicht von den beteiligten Beamten selbst, sondern von herbeigerufenen Kollegen.

Unfalldatenschreiber

In jedem Feuerwehrfahrzeug ist übrigens ein Unfalldatenschreiber installiert, der (ähnlich einer Black Box im Flugzeug) alle Fahrvorgänge dokumentiert. Das Gerät, das bei einem Unfall wertvolle Hinweise zum Hergang liefert, kann nur von einem Sachverständigen, nicht von der Feuerwehr, ausgelesen werden.