Hagen. . Die Hagener Grünen unterstützen Oberbürgermeister Jörg Dehm in seinen Bemühungen, den Hagener Hauptbahnhof in einen ansehnlicheren Zustand zu versetzen. Noch dringender sei allerdings die Leistungsfähigkeit des Verkehrsknotenpunktes.
Dazu gehörten gute Verbindungen, aber auch, dass in Barrierefreiheit und Kundenfreundlichkeit für Alltagspendler und Reisende investiert wird. Dies sollte der Schwerpunkt der Bemühungen sein.
Kreisverbandssprecher Frank Steinwender erinnert daran: „Schon im Frühjahr, als die Diskussion um Bundesmittel für Bahnhöfe geführt wurde, haben wir darauf hingewiesen, dass der Hagener Bahnhof dringend einer Sanierung mit Blick auf Kundenfreundlichkeit und Barrierefreiheit bedarf. Nun drohen zusätzlich Einschränkungen der Verbindungen. Menschen in Hagen, die nicht mit dem Auto fahren können oder wollen, wird es wahrlich nicht leicht gemacht. Es ist daher dringend notwendig, dass Stadtverwaltung und Bahn über eine bessere Nutzbarkeit der Hagener Bahnhöfe ins Gespräch kommen.“
Mehr Kundenfreundlichkeit
Die Probleme am Hauptbahnhof seien, so die Grünen allbekannt: Die Höhenunterschiede zwischen Gleis und Zug sind je nach Wagenart groß. Die Aufzüge sind defekt oder zu klein. Zwischen Bahnsteig und Zug klafft wegen der Krümmung der Bahnsteige oft ein großer Spalt. Vor allem ältere und behinderte Menschen hätten Schwierigkeiten beim Ein- und Aussteigen, ebenso Fahrradfahrer und Fahrgäste mit Kinderwagen. Es gehe also vorrangig nicht um Komfort, eine angenehme Atmosphäre oder die überfällige Renovierung von Unterführung und Eingangshalle des ziemlich heruntergekommenen historischen Gebäudes, sondern schlicht darum, dass überhaupt alle Menschen die Bahn von Hagen aus nutzen könnten.
Das sei bislang nicht der Fall. „Wenn nun die Bahn eine wichtige IC-Verbindung über Hagen streicht und dies mit mangelnder Wirtschaftlichkeit begründet, muss sie sich fragen lassen, ob sie nicht selbst durch die schlechten Zustände in Hagen zur Unattraktivität des Bahnfahrens beiträgt und mit ihrer Entscheidung eine Abwärts-Spirale in Gang setzt“, meint Steinwender. „Da sind auch zusätzliche Nahverkehrs-Verbindungen nur ein schwacher Trost.“
Postgleis nutzen
Darüber hinaus gibt es nach den Vorstellungen der Grünen jede Menge Bedarf, Bahnfahrern das Leben zu erleichtern: So könnte das ungenutzte Post-Anfangsgleis für Nahverkehrszüge verwendet und der Zugang dorthin zum Bahnhofsplatz geöffnet werden, um Alltagspendlern kurze Wege anbieten zu können. Auch die sichere Unterbringung von Fahrrädern müsse ermöglicht werden. Gleichzeitig sollte schon heute eine Öffnung des Bahnhofs in Richtung Bahnhofshinterfahrung erörtert werden.
„Es reicht daher nicht“, so Steinwender, „wenn der Oberbürgermeister mit der Bahn über den Zustand des historischen Bahnhofsgebäudes spricht. Nutzbarkeit geht vor Kosmetik. Bahnhöfe sollen nicht nur für vorbeifahrende Autofahrer ansehnlich sein, sondern sinnvoll nutzbar für alle, die mit Öffentlichen Nahverkehr unterwegs sein wollen.“