Wehringhausen. . Vor dreieinhalb Monaten wurden die Vierlinge der Familie Omayrat geboren. Vor ein paar Tagen wurde das Quartett aus dem AKH nach Hause entlassen.

Eigentlich schreiben wir keine Fortsetzungsgeschichten. Ja eigentlich . . . Aber diese Geschichte ist – ganz banal ausgedrückt – einfach schön. Und deshalb berichten wir über die Vierlinge, die vor dreieinhalb Monaten im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) zur Welt kamen, gern noch einmal. Denn das quirlige Quartett ist seit ein paar Tagen zu Hause.

Rückblick: Am Freitag, den 13. (!) September, wurden die vier Säuglinge der Familie Omayrat per Kaiserschnitt geboren. In der 30. Schwangerschaftswoche. Doch zum Glück verlief alles problemlos, die Frühchen machten gute Fortschritte, Mutter Mariam (34) kam schnell wieder zu Kräften. Und Vater Fadi Omayrat (35) managte alles zu Hause, sprich war für die beiden älteren Kinder (fünf und zehn Jahre) da, schmiss den Haushalt.

Ein paar Tage nach der Geburt kehrte Mariam heim, seit ­letzter Woche sind nun auch alle vier Babys in der Wohnung in Wehringhausen gelandet. „Ja, wir konnten die Vierlinge guten Gewissens entlassen“, freut sich Margarete Jürgensen. Die Pflegedirektorin des AKH zufrieden weiter: „Die Babys sind stabil, haben sich gut entwickelt, fordern jetzt natürlich Aufmerksamkeit, wollen beschäftigt werden und möchten kuscheln.“

Zwei Mädchen und zwei Jungen

Und wie – die Mädchen Jannat und Nur sowie die Jungen Issa und Nuk haben ihren eigenen Kopf. Und vor allem ihren eigenen Rhythmus. Mariam Omayrat (sie kam vor 28 Jahren aus dem Libanon nach Deutschland, Fadi vor 23 Jahren) lächelt ein wenig müde, aber glücklich. „Ja, ich muss schnell sein. Wenn eins der Babys schreit, laufe ich sofort und mach’ das Fläschchen. Sonst weint kurze Zeit später die ganze Bande.“ Die stets nur kurzen Schlafphasen würden ihr schon zu schaffen machen, „doch zum Glück unterstützen unsere Familien uns sehr“. Fadi Omayrats Eltern wohnen direkt neben ihnen, „wenn nachts plötzlich alle vier Babys fast gleichzeitig wach werden und schreien, ­kommen sie sofort ‘rüber und ­helfen uns“, sagt der gelernte Maler und Lackierer.

Wohnung im dritten Stock

Die jetzt achtköpfige Familie lebt auf 82 Quadratmetern in einer Mietwohnung in Wehringhausen. Es sei extrem anstrengend, sämtliche Lebensmittel und die ganzen Windeln in den dritten Stock zu schleppen, doch die Nähe zu den Verwandten sei unbezahlbar. „Vielleicht wird es bald möglich sein, die Nachbarwohnung mit zu nutzen“, hofft das Ehepaar; entsprechende Gespräche mit dem Wohnungsverein liefen bereits. „Alles muss organisiert sein, das ist das A und O. Häufig kaufen unsere Verwandten und Freunde für uns mit ein oder begleiten mich auf einem Arztbesuch. Denn ohne Auto ist alles doppelt kompliziert“, weiß Mariam Omayrat.

Trotzdem – keines der vier Babys, die ihr Leben nun so richtig auf den Kopf stellen – würde das Paar wieder hergeben, „obwohl – Nur, die kleine Wilde, die sich den ganzen Tag rumräkelt und quiekt, die kostet uns schon Nerven“, schmunzelt Mariam Omayrat.